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Kern: EU könnte Beitritt der Türkei ökonomisch nie verdauen

"Irgendwann ist es eine Glaubwürdigkeitsfrage", so Kern
"Irgendwann ist es eine Glaubwürdigkeitsfrage", so Kern ©APA
Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) hält einen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union aus wirtschaftspolitischen Gründen für ausgeschlossen. "Europa könnte rein ökonomisch nie im Leben den Beitritt der Türkei verdauen. Wie sollte das funktionieren?", sagte Kern der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Deshalb und zunehmend auch aus demokratiepolitischen Gründen sei es legitim, dem Regime in Ankara klar zu sagen: “Ihr seid einfach kein Beitrittskandidat.”

“Nahezu alle roten Linien überschritten”

In Sachen Menschenrechten habe die Türkei “nahezu alle roten Linien überschritten”, so Kern weiter gegenüber der FAZ. Der Umgang mit Menschenrechtsaktivisten, Journalisten und Abgeordneten sei “ein Akt diktatorischer Gewalt”. Dem dürfe Europa als Wertegemeinschaft nicht zusehen.

“Irgendwann ist das eine Glaubwürdigkeitsfrage. Wir zahlen an die Türkei über drei Milliarden Euro an Beitrittshilfen. Wir können nicht für die Implementierung von rechtsstaatlichen Strukturen bezahlen und erleben, dass das Gegenteil passiert. Das können wir den deutschen und österreichischen Steuerzahlern nicht erklären”, präzisierte Kern.

(APA)

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