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Kennedy-Attentat: Die letzten Worte an JFK

Nellie Connally war bis zuletzt überzeugt, dass drei Schüsse auf die Limousine abgefeuert wurden.
Nellie Connally war bis zuletzt überzeugt, dass drei Schüsse auf die Limousine abgefeuert wurden. ©AP/ James W. "Ike" Altgens
Sie war die am längsten überlebende Zeugin, die mit John F. Kennedy im Auto war, als die tödlichen Schüsse auf ihn abgefeuert wurden: Idanell Brill "Nellie" Connally, die Ehefrau des damaligen texanischen Gouverneurs John Connally, veröffentlichte 2003, vier Jahrzehnte nach dem Attentat und drei Jahre vor ihrem Tod, in einem Buch ihre Erinnerungen an den 22. November 1963.

Sie saß genau vor Jackie Kennedy und schräg vor dem Präsidenten, als die offene Limousine durch die Innenstadt von Dallas fuhr. Angesichts der jubelnden Schaulustigen am Straßenrand drehte sie sich halb um und sagte: “Herr Präsident, sie können wirklich nicht sagen, dass Dallas Sie nicht liebt.”

Wenige Momente später wurden Schüsse auf den schwarzen Lincoln abgefeuert. Kennedy wurde in den Kopf getroffen, Blut und Gehirnmasse spritzten auf die Mitfahrenden. Connally glaubte, dass ihre Worte das letzte waren, was der US-Präsident vor seinem Tod hörte. Ihr Mann John Connally wurde durch einen Lungendurchschuss schwer verletzt. Auf der Fahrt ins Spital hielt sie ihren blutenden Ehemann im Schoß, um ihn vor weiteren Kugeln zu schützen. Hinter ihr wurden Jackie Kennedy und der Präsident von einem Sicherheitsmann niedergehalten, um sie aus der Schusslinie zu nehmen.

John F. Kennedy wurde kurz nach seiner Einlieferung ins Spital für tot erklärt. John Connally starb 30 Jahre später 1993 an einer Lungenkrankheit, die laut seiner Witwe auf die Kugel zurückzuführen war, die seine Lunge durchbohrte hatte. Jackie Kennedy-Onassis starb 1994 an Krebs.

Nellie Connally war bis zuletzt überzeugt, dass drei Schüsse auf die Limousine abgefeuert wurden. Im offiziellen Bericht der Warner-Kommission über das Attentat wird von insgesamt drei Schüssen gesprochen, von denen aber einer abgelenkt worden sei und einen Passanten verletzt habe. Auf das Auto seien nur zwei Schüsse gerichtet worden, von denen einer sowohl John F. Kennedy als auch John Connally verletzte, heißt es.

Die Warner-Kommission hatte die Einzeltäter-These vertreten, wonach Lee Harvey Oswald alleine den Mord begangen habe. Unausrottbare Verschwörungstheorien gingen aber immer davon aus, dass es – wenn es drei Schüsse gab, die das Auto trafen und einen weiteren, der es verfehlte – mehr als einen Attentäter gegeben haben muss.

SERVICE: “From Love Field: Our Final Hours with President John F. Kennedy”, von Nellie Connally und Mickey Herskowitz, Verlag Rugged Land, November 2003

(APA)

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