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Kennedy-Attentat: Der Standort des Attentäters Lee Harvey Oswald

Der Blick vom "Sniper's perch": Aus diesem Fenster soll where Lee Harvey Oswald auf Kennedy geschossen haben.
Der Blick vom "Sniper's perch": Aus diesem Fenster soll where Lee Harvey Oswald auf Kennedy geschossen haben. ©EPA
Der unspektakuläre Backsteinziegelbau aus dem Jahr 1901 mit historisierenden Andeutungen von romanischen oder arabischen Bögen steht bis heute mitten in Dallas, Texas.

Wären nicht am 22. November 1963 aus dem Texas School Book Depository an der Dealey Plaza die Schüsse auf US-Präsident John F. Kennedy abgefeuert worden, wäre der Bau wahrscheinlich längst geschliffen. So aber existiert das Texas School Book Depository (TSBD) als “amerikanisches historisches Monument” praktisch unter Denkmalschutz weiter und verbindet im “Sixth Floor Museum” nahezu Unmögliches mit dem skurrilen: eine möglichst neutrale Darstellung des Attentats und dennoch ein wenig Grusel. Der Blick vom “Sniper’s perch” durch das Fenster auf die Stelle, wo Kennedys Limousine fuhr ist im Übrigen auch über eine Webcam abrufbar.

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Das Gebäude beherbergt heute in den ersten vier Stockwerken (fünf nach amerikanischer Zählart, da das Erdgeschoß mitgezählt wird) Büros der Dallas County Verwaltung und im fünften (USA: sechsten) Stockwerk das “Sixth Floor Museum”, dass sich dem politischen Aufstieg und der Präsidentschaft Kennedys und dem Anschlag selbst (“The trip to Texas” – kurz vor dem Anschlag tauchten Flugblätter in Form von Steckbriefen mit dem Foto des Präsidenten auf: “Gesucht wegen Verrat”) befasst.

In weiteren Themenblöcken werden “Wie Amerika und die Welt reagiert”, “Crisis hours” – die Darstellung im TV – und ein für die Rekonstruktion der Tat gebautes FBI-Modell der Dealey Plaza gezeigt. In der Südost-Ecke ist mit Glas geschützt der Sniper’s perch zu sehen, wo immer noch Kisten mit Schulbüchern lagern, hinter denen Oswald die Tatwaffe verbarg. Danach wird Kennedys “Vermächtnis” thematisiert. Mehr als 900 Tondokumente, alle rund um die Ermordung, sind im Museum zugänglich, das seit 1989 von der Non-Profit-Organisation Dallas County Historical Foundation betrieben wird.

Nach Museumsangaben besuchen jährlich rund 325.000 Menschen das Haus und blicken auf jenen schicksalshaften Abschnitt der Elm Street. Zu den Exponaten gehören auch die Streifen der Amateurfilmer Abraham Zapruder und Orville Nix, die den tödlichen Anschlag aus nächster Nähe auf Stummfilm gebannt hatten. (APA/red)

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