Während begeisterte Jugendliche auf dem Marktplatz Schlange standen, um an der Spaßwahl eines örtlichen Komiker-Duos teilzunehmen, bereiteten sich Obamas Verwandte vor, nach seinem Sieg einen Stier zu rösten. In dem nahe gelegenen Dorf Kogelo, wo Obamas 87-jährige Großmutter lebt, musste die Polizei schon wegen der vielen Journalisten die Sicherheitsmaßnahmen verstärken.
Obamas verstorbener Vater war Kenianer, seine Mutter eine weiße US-Bürgerin aus Kansas. Der heutige Senator selbst wurde auf Hawaii geboren. Obamas Kandidatur hat in Kenia eine Art Wahlfieber ausgelöst. Kinder sind nach ihm benannt worden, zu seinem Ehren wird “Senator”-Bier getrunken und am Sonntag eröffnete in Nairobi ein Obama-Musical. Viele Afrikaner hoffen, dass seine Wahl zu mehr US-Hilfe für den ärmsten Kontinent führen wird.
Allerdings hat Obama bisher kein übermäßiges Interesse an Afrika gezeigt. Zudem warnen Experten, dass er nicht viele Möglichkeiten haben würde, das Los des einfachen Afrikaners spürbar zu verbessern. “Vielleicht kann mein Bruder nicht direkt die Entwicklung des Dorfes beeinflussen”, sagt Obamas Halbbruder Abongo Malik Obama in Kogelo. “Aber es gibt Dinge, für die er steht. Und es werden die Leute sein, die an diese Dinge glauben, die Schritte unternehmen werden, um die Lebensbedingungen zu verbessern.”