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Kelis: Langes Warten auf katastrophales Konzert

&copy Rock & More
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Voller Vorfreude stürmten am Donnerstag R'n'B-Fans den Gasometer, um bei den Hits der hochgelobten New Yorkerin so richtig abzugehen - was wir erlebten war ein unmotiviertes Pflichtkonzert einer enttäuschend schlechten Kelis. Eure Meinung zum Konzert?

Erstmals sei gesagt, ich bin ein wirklicher Fan der jungen R’n’B Prinzessin, aber das Konzert am Donnerstag im Gasometer war das schlechteste, das ich je sah: Stundenlanges Warten, eine sauschlechte Vorgruppe und schließlich ein Konzert, bei dem man nicht wusste was schlechter war – die Motivation der Künstler oder die Tonqualität.

Der Abend beginnt mit Warten. OK, macht man ja gern für einen Superstar wie Kelis. Nach einer Stunde Herumstehen dann endlich die Vorgruppe. Drei Pseudo-HipHopper, die einfach nur zu bemitleiden waren. Peinliche Outfits, u.a. Ku-Klux-Klan-Hemd-Kleid, übertrieben aufgesetzte Gestik, der andauernde Griff in den Schritt war Usus, und die schlechtesten Songs aller Zeiten. Ihr Hit “Fick Dich, Du Schlampe”, die deutsche Version von “Fuck you, I don’t want you back”, hätte vielleicht bei 12-Jährigen gezogen, aber beim anspruchsvollem Publikum, größtenteils um die 25, ist die Geduld bald am Ende: “Fickt Euch selbst” ist schon nach zwei Liedern rund um uns zu hören.

Soundcheck, Soundcheck, Soundcheck

Bis jetzt ist noch immer alles OK, denn schließlich kann man die Schuld an der miesen Vorgruppe nicht dem Hauptact geben. Also, Support verdaut und wild auf Kelis. Doch von Kelis ist noch lange nichts zu sehen und schon gar nichts zu hören. Es folgt ein einstündiger, lähmender Soundcheck. Ewiges Getrommle, Gitarrengezupfe und “one, two, one, two….”. Neben mir: “Können die das nicht vorher machen”.

Aber dann: Kurz nach 22 Uhr entert der DJ von Kelis die Bühne und versucht, die unter dem Nullpunkt angekommene Stimmung wieder zu beleben. Ein schwieriges Unterfangen. Das Publikum ist gnädig, zeigt Ansätze von Stimmung und will einfach nur noch Kelis sehen, schließlich hat man ja 40,00 Euro im Vorfeld hingeblättert. Und dann kommt sie auch. Sexy Jeans, Bluserl und mit Riesenmasche in den Haaren.

Oh Gott, dieser Sound!

Doch, oh Schreck! All die Vorfreude wird mit dem ersten Song zunichte gemacht. “Welcher Verbrecher ist denn hier für die Tontechnik verantwortlich?” Die ersten vier Lieder hört man so gut wie nichts von der sexy Tanzpuppe. Ab den zwei dargebotenen Balladen wird der Sound besser, die Stimmung nicht.

Kelis leierte eine Pflichtnummer nach der anderen herunter. Weder sie noch ihre Band, falls man zu zusammengewürfelten Musikern so sagen kann, zeigen auch nur Ansätze von Spaß oder Können. So folgt eine Nummer der nächsten und dann ist der Spuk auch schon vorbei. Nach 45 Minuten Spielzeit verabschiedet der bemühte DJ Kelis und das war’s. Unglaublich! Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird auf die Bühne geschmissen bis das Licht angeht und alle mit vetretener Miene den Ort der Enttäuschung verlassen.

Eine Frechheit der Sonderklasse

Kelis, Kelis, Kelis! Für mich als Vollblutfan ist eine Welt zusammengebrochen. Erwartet hatte ich ein fantastisches Konzert einer fantastischen Musikerin. Doch leider, bist Du auch nicht mehr als eine von Plattenfirmen groß gemachte Pop-Puppe, mit großem Mascherl in den Haaren und unglaublich viel Selbstbewusstsein. Denn nur, weil Du nett mit dem Popscherl gewackelt und uns mal kurz Deinen Bauch gezeigt hast, bist Du kein Superstar.

Für Euch beim Konzert war Birgit Stadtthaler, ein ehemaliger Kelis-Fan.

Link: Kelis Milks money out of fans – £10 for signing autographs

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