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Keiner kennt die Schule so wie er

Wenn für Lehrer und Schüler die Arbeit aufhört, fängt jene des Schulwarts richtig an. So hinterlässt das zu Ende gehende Schuljahr auch am BORG Egg seine Spuren.

Tische und Stühle sind im großen Gang aufgeschlichtet, Werkzeuge liegen herum, die Schüler der Anstalt befinden sich am vorletzten Schultag überall – nur nicht in der Schule.

Dort ist selbstverständlich Gerhard Wackerle, seit 1979 Schulwart am Wälder Gymnasium. „Es gibt in den heurigen Ferien um einiges mehr zu tun als sonst“, weiß jener Mann, der die Schule besser kennt wie jeder Lehrer und jeder Schüler.

Viel zu tun

Schuld daran ist das Hochwasser. Physik- und Biologiesaal sowie die Turnhalle müssen erneuert werden. Natürlich unter den Argusaugen von Gerhard Wackerle, der darüber hinaus alle 14 Tage die riesigen Grasflächen rund ums Gebäude mähen und natürlich gemeinsam mit seinen drei Putzfrauen alle Zimmer reinigen wird. Wackerle ist Schulwart mit Leib und Seele. Er erlebte die Geburtsstunde der Schule vor 27 Jahren, er sah Lehrergenerationen kommen und gehen und untersteht mittlerweile dem dritten Direktor.

„Das Wichtigste für mich ist ein gutes Verhältnis zu Lehrern und Schülern“, weist der 52-Jährige auf seine Maxime in 27 Jahren Schulwart hin.

Autorität und Kumpel

Den 220 Schülern des BORG ist er Autoritätsperson gleichsam wie Kumpel. Wenn sie die Hausordnung missachten, „dann kann ich sie schon zusammenfahren“. Andererseits sei er wieder derjenige, dem die Teenager auch ihre Probleme anvertrauen. Schmunzelnd erinnert er sich an jenen betrunkenen Schüler, den der Lehrer rauswarf und der dann lautstark sein Recht auf Bildung einforderte. „Den habe ich besänftigen können.“ Doch auch die Lehrer sind seine Verbündete. Vor allem jene der ersten Generation am neuen BORG in Egg. „Da hatten wir viele tolle gesellige Stunden“, erinnert sich Wackerle wehmütig.

Keine Pension mit 60

Eine weitere Generation Lehrer möchte Wackerle auf alle Fälle noch erleben. „So einfach mit 60 in Pension gehen will ich nicht.“ Sagt einer, der sich eigentlich gar nicht vorstellen kann, jemals von „seiner“ Schule zu gehen.

ZUR PERSON

Gerhard Wackerle

  • Beruf: Schulwart
  • Geboren: 4. 5. 1954
  • Wohnhaft: Egg
  • Familienstand: Verheiratet, zwei Kinder
  • Hobbys: Badminton, Lesen
  • Lieblingsspeise: Schweinsbraten mit Kartoffelknödel
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