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Keine Zukunft ohne Lizenz

Dem Abstieg folgte der nächste Tiefschlag für SW Bregenz. Das Ständig Neutrale Schiedsgericht hat die Verweigerung der Lizenz bestätigt. Eine Chance bleibt: schneller Präsidentenwechsel und Bankgarantie. | Meinungen

Eine Stunde nach dem Spruch des Ständig Neutralen Schiedsgerichts saß SW-Anwalt Mag. Stephan Wirth traurigen Gesichtes am Flughafen in Wien und wartete auf den Rückflug. “Jetzt ist der Abstieg in die Regionalliga Tatsache, aber das wird aufgrund der monatlichen Rückzahlungen kein leichtes Unterfangen“, dachte der Bregenzer Anwalt laut über die Auswirkungen der Lizenzverweigerung nach.

Zuvor hatte Wirth bei der Anhörung durch das Ständig Neutrale Schiedsgericht, unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Dr. Walter Schrammel sowie den Beisitzern Mag. Herbert Houfner und RA Dr. Horst Lumper, mit viel Emotionen für den Klub gekämpft. Die Fakten und nackten Zahlen in den Unterlagen für die Lizenzierung sprachen aber gegen SW Bregenz. Für die kommende Saison lagen dem für die Lizenzvergabe zuständigen Senat 5 der Bundesliga sowie in weiterer Folge dem Protestkomitee keine Zusagen von Sponsoren vor. Dies waren auch die Grundlagen für den Entscheid des Ständig Neutralen Schiedsgerichts, das laut Wirth in erster Linie auch auf das Neuerungsverbot pochte. Somit wurden die Ausführungen des Bregenzer Klubanwalts zwar zur Kenntnis genommen, die neuen Unterlagen mit einer Sponsorzusicherung von Mohrenbräu sowie Absichtserklärungen der VKW und der Stadt Bregenz hinfällig.

Eine letzte Chance

Einen kleinen Hoffnungsschimmer hat Wirth aber im Gepäck, wenn er am Mittwoch mit dem SW-Vorstand zusammentrifft. “Es müssen neue Tatsachen auf den Tisch“, lässt er keine Zweifel daran, dass Eile geboten ist. Zugleich konkretisiert er: “Es braucht einen neuen Präsidenten, eine neue Struktur und neue Sponsorenzusagen.“ Und diese neue Situation müsste mit der Liga diskutiert werden. “Wahrscheinlich die letzte Chance, wenn auch nur eine kleine.“

Hohe Rückzahlungen
Neben Wirth sieht auch Benno Kienreich, bis Jänner noch Vizepräsident bei SW Bregenz, keine rosige Zukunft für den Verein. Verständlich, bei Verbindlichkeiten in Höhe von rund 770.000 Euro, die sich aus Außenständen an die Gebietskrankenkasse und Finanzamt sowie aus Rückzahlungen für das Klubheim zusammensetzen. “Sämtliche Warnungen in den vergangenen Monaten wurden einfach nicht ernst genommen“, sieht Kienreich, der trotz Unstimmigkeiten mit Präsident Grill einen “Überlebens-Notplan“ erarbeitet hat, die Situation nüchtern.

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