AA

"Keine unmittelbare atomare Bedrohung"

Der Iran stellt nach den Worten des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde, Mohamed ElBaradei, trotz seines Nuklearprogramms keine unmittelbare atomare Bedrohung dar.

Es gebe noch viel Zeit für Nachforschungen, sagte ElBaradei am Dienstag bei einer Tagung im kalifornischen Monterey. Die Welt dürfe nicht die im Irak gemachten Fehler wiederholen. „Wir sollten nichts überstürzen. Wir sollten mit Vorsicht alle uns zur Verfügung stehenden Informationen prüfen.“ Die jüngste gewaltsame Geschichte im Irak sei eine Lehre für die Diplomatie.

US-Präsident George W. Bush hatte 2003 den Krieg gegen den Irak mit dem Argument begründet, der damalige Machthaber Saddam Hussein entwickle Massenvernichtungswaffen. Solche Waffen wurden jedoch nie gefunden. „Ich frage mich jeden Tag, ob das der Weg ist, jeden einzelnen Diktator loszuwerden“, sagte ElBaradei. Es bleibe zwar unklar, ob der Iran seine atomare Forschung letztendlich zur Entwicklung von Waffen nutzen wolle. Klar sei dagegen, dass diese Gefahr derzeit nicht bestehe.

Die Außenminister der fünf Ständigen Mitglieder im UNO-Sicherheitsrat und Deutschlands kommen am Donnerstag in Wien zusammen. Bei dem Treffen soll abschließend über ein Angebot an den Iran beraten werden. Das Land soll durch verschiedene Anreize dazu gebracht werden, seine Urananreicherung zu stoppen.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • "Keine unmittelbare atomare Bedrohung"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen