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Keine Sorge vor Atomkrieg

Der indische Verteidigungsminister George Fernandes hat internationale Befürchtungen vor einem Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan zu zerstreuen versucht.

„Indien und Pakistan sind nicht so unvorsichtig und nervös, dass sie vergessen könnten, was Atomwaffen anrichten können“, sagte Fernandes in einem Interview mit der Zeitung „International Herald Tribune“ vom Montag. Auch in Südasien gebe es „verantwortungsvolle Führer“.

„Sie mögen kampflustig sein und ihre Versprechungen nicht erfüllen, aber in nuklearer Hinsicht ist sich der Subkontinent der Auswirkungen bewusst.“ Indien und Pakistan könnten ihre Atomarsenale genauso unter Kontrolle halten wie westliche Staaten und China, betonte er. Die Möglichkeit eines atomaren Erstschlags von indischer Seite schloss Fernandes erneut aus. Die indischen Nuklearwaffen dienten lediglich der Abschreckung.

In der kasachischen Stadt Alma Ata sollte am Montag der dreitägige Sicherheitsgipfel asiatischer Staaten beginnen, an dem auch der indische Premierminister Atal Behari Vajpayee und der pakistanische Präsident Pervez Musharraf teilnehmen wollen. Ungeachtet der internationalen Appelle zum Dialog schloss Vajpayee jedoch ein Gespräch mit Musharraf über den Kaschmir-Konflikt am Rande des Gipfels aus. Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angebotene Vermittlung schlug Indien aus. An dem dreitägigen Gipfel über vertrauensbildende Maßnahmen nehmen Vertreter von 16 asiatischen Ländern teil.

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