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Keine neuen Schweinegrippefälle in Österreich

In Österreich kehrt nach der Verbreitung der Schweinegrippe außerhalb Mexikos offenbar langsam Ruhe ein. 23 der bisher überprüften 24 Proben von potenziellen Erkrankten wurden eindeutig negativ getestet.

Bis Montagnachmittag wurden keine neuen Verdachtsfälle gemeldet, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Die letzten Drei wurden am Sonntag gemeldet und ausgewertet.

Es gibt nach wie vor nur eine Infektion. Dabei handelt es sich um jene 28-jährige Guatemala-Urlauberin, die unmittelbar nach ihrer Rückkehr von 28. April bis 2. Mai in einem Wiener Spital in einem Isolier-Zimmer mit Tamiflu behandelt wurde. Die junge Frau ist bereits wieder gesund, sie wurde am Samstag entlassen.

Mehr als die Hälfte der in den vergangenen Wochen nach Mexiko gereisten Österreicher ist bereits wieder nach Hause zurückgekehrt und dürfte demnach nicht infiziert worden sein. Laut Fachverband der Reisebüros befanden sich während bzw. nach dem Ausbruch der Schweinegrippe rund 170 Österreicher in dem mittelamerikanischen Land. Erfasst sind aber nur jene, die ihren Aufenthalt über einen Veranstalter gebucht haben. 91 der Reisenden befanden sich laut Geschäftsführer Gernot Liska am Montag bereits wieder in Österreich. Mexiko wird nach Angaben des Fremdenverkehrsbüro jährlich von rund 1.000 Österreichern besucht.

Die Vorbereitungen für eine eventuelle Impfstoff-Produktion gegen den Erreger laufen unterdessen weiter. Aktuell arbeite der Pharma- und Biotech-Konzern Baxter an der Herstellung der Produktionsbereitschaft, erklärte Thomas Geiblinger, Sprecher von Gesundheitsminister Alois Stöger (S). Österreich hat mit dem Unternehmen für den Fall eines Pandemie-Ausbruchs einen Vertrag über die allfällige Lieferung von 16 Millionen Dosen einer Vakzine abgeschlossen. Im Moment werde anhand des Stammvirus ein Impfstoff produziert, dies werde etwa acht Wochen dauern, erklärte Geiblinger. Bei Bedarf könne das Serum vervielfältigt werden. Auf breiter Basis – sprich an der Herstellung von 16 Millionen Dosen – wird noch nicht gearbeitet. Eine Bestellung sei noch nicht erfolgt, betonte er.

Keine Spur von Panik herrscht laut der Agentur für Gesundheit- und Ernährungssicherheit (AGES) und der Apothekerkammer in der Bevölkerung. Seit 27. April, sprich einer Woche, gab es bei der Beratungs-Hotline knapp 1.500 Anrufer, so AGES-Sprecherin Elisabeth Publig. Diese würden sich vor allem nach Vorsorgemaßnahmen für bevorstehende Urlaube erkundigen. Am verlängerten Wochenende hätten von Freitag bis Sonntag nur 37 Personen nachgefragt, ebenso viele meldeten sich am Montagvormittag. Mit Medikamenten wie Tamiflu oder Schutzmasken statten sich nur wenige aus. “Es gibt kaum Anfragen”, hieß es bei der Apothekerkammer. “Es hat auch nicht den Anschein, dass die Leute Angst haben.”

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