Keine Entwarnung trotz Gas durch Nord Stream 1

Wenn in den nächsten Wochen etwa 40 Prozent der Kapazitäten der Pipeline Nord Stream 1 ausgelastet werden, dann wären die schlimmsten Befürchtungen zwar nicht bestätigt, sagte Müller am Donnerstag, aber Entwarnung könne trotzdem nicht gegeben werden. "Es ist nicht das schlimmste Szenario eingetreten, aber von Entwarnung kann ich noch nicht reden."
Keine Entwarnung trotz Gasfluss durch Nord Stream 1
Müller gab zu bedenken, dass Russlands Präsident Wladimir Putin unlängst Aussagen gemacht habe, die auf eine Drosselung auf 20 Prozent hindeuten könnten. "Wir sind Russland momentan ausgeliefert", weil es darüber entscheide, wie viel Gas Nord Stream 1 fließe. Umso wichtiger seien Einsparungen und der Bezug aus anderen Quellen.
Fluss von russischem Gas nach zehnt Tagen wieder gestartet
Nach zehntägigen Wartungsarbeiten war der Fluss von russischem Gas Donnerstagfrüh wieder gestartet worden. Allerdings wird noch längst nicht die komplette Kapazität genutzt, sondern nur etwa 40 Prozent davon. "Auch bei einem Niveau von 40 Prozent müssen wir erhebliche Anstrengungen unternehmen, um gut über den ersten Winter zu kommen", sagte Behördenchef Müller. Zudem müsse man bei den Gasspeicher-Füllständen schon jetzt an den Winter 2023/24 denken.
Bei kaltem Winter können Gas-Terminals nicht schnell genug gestartet werden
Bei ihren Prognoseberechnungen geht die Bundesnetzagentur von einem durchschnittlichen Winter 2022/23 aus und davon, dass die neuen Flüssiggas-Terminals an der Nordsee ab Jänner 2023 einsatzbereit sind. Wenn aber der Winter kalt werde und die Terminals nicht schnell genug in Betrieb genommen werden, "müsste das durch zusätzliche Einsparungen kompensiert werden, um eine Gasmangellage zu vermeiden beziehungsweise zu niedrige Füllstände im Frühjahr zu vermeiden", so Müller.
Gaseinsparungen dank des warmen Sommers derzeit möglich
Auch wegen des warmen Sommers komme man bei den Gaseinsparungen derzeit voran - Deutschland habe "signifikant Gas eingespart". Aber: "Das Harte ist der Herbst und der Winter", sagte der Behördenchef. "Dann geht es um die realen Verbräuche, dann müssen die Massen eingespart werden."
(APA/Red)