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Keine Entschädigung für Türkei-Urlauber

Erkrankte gehen baden. &copy Bilderbox
Erkrankte gehen baden. &copy Bilderbox
Der Reiseveranstalter Nazar schließt Schadenersatz- und Schmerzensgeldzahlungen an die an Salmonellen erkrankten Türkei-Urlauber aus - "Sind nicht schuld".

Wie Pressesprecher Willi Essler erklärte, werde es keinen Ersatz geben, „weil wir nicht schuld sind“. Er verfüge über lückenlose medizinische Untersuchungen, die belegten, dass in der Hotelanlage keine Salmonellen festgestellt wurden.

Staatliche Untersuchungen
Diese Untersuchungen seien von staatlicher Stelle und nicht vom Hotel vorgenommen worden, betonte Essler. „Ich habe die beglaubigten Dokumente bei mir.“ Nazar treffe definitiv keine Schuld. Bisher sei bei ihm von Kundenseite überhaupt erst eine Reklamation eingelangt.

„Wir haben allen 69 Urlaubern angeboten, gratis zurückzufliegen“, unterstrich Essler noch einmal die Bemühungen von Nazar, „nur drei haben das Angebot angenommen.“ Kulant zeigen möchte sich Nazar bei jenen Urlaubern, die an Ruhr erkrankt waren.

Auch Wiener von Erkrankung betroffen
69 Urlauber aus ganz Europa, darunter Vorarlberger, Steirer und Wiener, hatten sich in der vergangenen Woche bei ihrem Urlaub im türkischen Alanya eine schwere Magen- und Darminfektion zugezogen. Als Auslöser wurden Salmonellen und Ruhr-Amöben ausgemacht. Zunächst hatte es geheißen, verschmutztes Wasser habe die Erkrankungen verursacht, Gabriele Moosmann, Molekularbiologin am Landeskrankenhaus Feldkirch, nannte für die betroffenen Vorarlberger Touristen aber mittlerweile mit Salmonellen infizierte Nahrung als wahrscheinlichste Ansteckungsquelle.

Ist verdorbenes Essen schuld?
Für Moosbrugger ist klar, dass sich die Türkei-Urlauber die Salmonellen-Infektion über verdorbenes Essen zugezogen haben. „Eine Infektion über Wasser ist nur möglich, wenn man viel davon schluckt. Und ich glaube nicht, dass bei einer so großen Personengruppe alle Meerwasser geschluckt haben“, sagte die Molekularbiologin.

Im Sommer herrsche immer „Salmonellen-Hochbetrieb“, auch in unseren Breiten. „Wenn eine Nahrung etwas zu lange in der Sonne steht, kann so ein Ausbruch schnell vorkommen“, erklärte Moosbrugger.

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