Wie das Schweizer Newsportal 20min.ch berichtete, haben bis zum 30. Juni 116 Texter einen Vorschlag zum ausgeschriebenen Künstlerwettbewerb der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) beigesteuert. Eine Jury aus Fachpersonen soll nun bis zum Herbst maximal zehn Beiträge auswählen, die in alle vier Landessprachen übersetzt werden können. Der Siegersong wird per Telefon- und SMS-Voting bestimmt und spätestens 2016 dem Bundesrat “zur Genehmigung als künftige Nationalhymne” übergeben.
“Dümmliche Casting-Show”
Der Wettbewerb wird aber nicht von allen Politikern begrüßt, und sogar als “dümmliche Casting-Show” abgestempelt. Für Peter Keller, SVP-Nationalrat, ist klar: “In einer Demokratie muss eine neue Hymne nicht per Telefon-Voting, sondern per Volksabstimmung beschlossen werden.” Die aktuelle Nationalhymne habe eine wunderbare Entstehungsgeschichte- und diese sieht Keller in Gefahr: Wenn das Publikum entscheiden könne – wie etwa beim Eurovision Song Contest – dann wäre das Resultat für ihn nicht tragbar: “Conchita Wurst mal DJ Bobo – das wäre unsere neue Hymne!”
“Eine Strophe reicht völlig aus”
Margret Kiener Nellen, SP-Nationalrätin, hat bereits zweimal im Parlament gefordert, dass eine neue Hymne komponiert wird. Sie sieht die Notwendigkeit einer Volksabstimmung nicht, sondern spricht sich für eine fachkundige, interdisziplinäre Jury aus. “Hauptsache ist, dass eine Hymne ausgewählt wird, die von Groß und Klein mit Freude gesungen wird.” Sie wünscht sich ein möglichst eingängiges Stück, “eine Strophe reicht völlig aus.”
(Red.)