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Keine "Asylanten" behandelt: Wiener Arzt soll Berufsverbot bekommen

Dem Arzt, der Flüchtlingen die Behandlung verweigerte, droht nun ein Berufsverbot.
Dem Arzt, der Flüchtlingen die Behandlung verweigerte, droht nun ein Berufsverbot. ©APA (Symbolbild)
Nach dem Verlust des Kassenvertrags soll jener Wiener Arzt, der sich zum Jahresbeginn weigerte, Flüchtlinge zu behandeln, auch mit einem Berufsverbot belegt werden.
Arzt verliert Kassenvertrag
Behandlung von Flüchtlingen verweigert

Ein Wiener Arzt hat Anfang des Jahres für Aufregung gesorgt, nachdem er wissen ließ, keine “Asylanten” zu behandeln. Das hatte weitreichende Konsequenzen: Zunächst wurde dem Mediziner von der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) der Kassenvertrag entzogen, nun soll ihm die Ärztekammer laut Medienberichten ein Berufsverbot erteilt haben.

Die Österreichische Ärztekammer konnte am Donnerstag gegenüber der APA das Berufsverbot weder bestätigen noch dementieren: “Das ist ein laufendes Verfahren, zu dem wir keine Information weitergeben dürfen”, sagte der Sprecher. Zumindest die Ordination des Arztes gibt es mittlerweile nicht mehr: Laut einem Sprecher der Wiener Ärztekammer ist diese seit 30. Juni geschlossen.

Bestrafter Arzt zieht Erdogan-Vergleich

Der Mediziner selbst kommentierte die Maßnahmen gegenüber der Tageszeitung Kurier folgendermaßen: “Man versucht, mich kaltzustellen wie Erdogan seine Regimegegner.”

Via Tageszeitung Österreich kündigte er außerdem an, die Entscheidung der Ärztekammer nicht hinnehmen zu wollen: “Mir kann kein fachliches Vergehen nachgewiesen werden. Dieser Pimperlverein trifft Entscheidungen, von denen Existenzen abhängen in einer Zeit, wo es ohnehin einen Ärztemangel gibt.” Er werde gegen die Ärztekammer vorgehen, kündigte er an.

(APA, Red.)

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