Was die einen freut, lässt die anderen zunehmend nervös werden: Während Menschen bei spätsommerlichen 20 Grad durchFeldkirchs Innenstadt flanieren, durchforsten Geschäftsführer und Mitarbeiter der Vorarlberger Liftgesellschaften sämtliche Wetterdienste.
Und werfen dabei flehende Blicke in den azurblauen Himmel. Geht es nach den derzeiten Wetterprognosen, so können wir den Saisonstart am kommenden Wochenende vergessen, seufzt Erich Brunner als altgedienter Geschäftsführer der Lifte am Sonnenkopf und der Albona in Stuben.
Zumal selbst die modernsten Schneekanonen bei den derzeitigen Temperaturen nicht in Stellung gebracht werden könnten. Die Nerven will Brunner deshalb aber (noch) nicht über Bord werfen. Ich bin dreißig Jahre in diesem Geschäft und habe schon viele Höhen und Tiefen erlebt. Wir hatten schon Jahre, da fiel bis einen Tag vor Weihnachten keine einzige Schneeflocke vom Himmel, erinnert sich der Geschäftsführer.
Einen Wermutstropfen haben die erfolgsgewohnten Seilbahner dennoch zu schlucken. Der Saisonkartenverkauf läuft bei diesem Wetter naturgemäß zögernd an. Brunner, der auch in der Lawinenkommission gewichtig mitzureden hat, geht davon aus, dass die Motoren der Skilifte trotz prognostizierter Wetterkapriolen spätestens eine Woche vor Weihnachten warmlaufen werden. Sollte dies wider Erwarten nicht der Fall sein, so könnte in der Tat von einer Katastrophe für die Branche gesprochen werden.
Apropos warmlaufen: Auch der riesige Mitarbeiterstab aller Betriebe am Arlberg von 1000 Personen steht samt Schneeraupen längst in den Startlöchern. Innerhalb von nur zwei Tagen wären sämtliche Pisten präpariert und damit befahrbar. Vorausgesetzt, es fallen in einer Nacht entsprechende Schneemengen und die Temperaturen sinken, fügt der Altbürgermeister von Klösterle hinzu.
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