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Kein Geburtstag zum Feiern

Vor gut einem Jahr schreckte eine Geschichte im deutschen "Spiegel" die Fußballlandschaft in Vorarlberg. Im Februar 2005 begann das Ende von SW Bregenz mit Wettskandal und Konkurs.

Der inzwischen verurteilte Schiedsrichter Robert Hoyzer hatte darin von der Verstrickung eines Torhüters von SW Bregenz gesprochen – die „VN” berichteten exklusiv. Damit wurde eine Lawine ungeahnten Ausmaßes ausgetreten. Ermittlungen gegen Almir Tolja wurden aufgenommen, Schwarz-Weiß schlitterte in den Konkurs und ein Medienprozess waren die Folge. Und noch immer handelt es sich dabei um schwebende Verfahren.

Für den als Masseverwalter beauftragten Mag. Lukas Pfefferkorn geht es nun in die “heiße Phase”. In den nächsten Wochen soll jedoch die Entscheidung darüber fallen, ob es “zu einem raschen Ende kommt oder ob die Sache gerichtsanhängig wird”. Pfefferkorn will deshalb nicht ins Detail gehen, verrät nur, dass es durch die Installierung eines Gläubigerausschusses ein weiteres Organ im Konkursverfahren gibt. Darin vertreten sind Finanzprokuratur, die Arbeiterkammer, der Kreditschutzverband (KSV) und der Alpenländische Kreditorenverband (ASV). Laut Pfefferkorn wird es Ende Februar zu einem Treffen zwischen ihm und den Vertretern des Gläubigerausschusses kommen. Auf dieser Sitzung wird die weitere Vorgangsweise im Insolvenzverfahren beschlossen. Dann, so Pfefferkorn, könne es sehr schnell gehen, aber auch eine Klage sei nicht auszuschließen.

Weiter fortgeschritten ist der Prozess der Spieler Tolja, Ikanovic und Grabic gegen die “NEUE”. Nach dem Urteil in Feldkirch lief am Donnerstag die Berufungsfrist ab. Laut Spieleranwalt Mag. Nicolas Stieger ist die Berufung gegen die Verurteilung rechtzeitig eingetroffen. Vier Wochen verbleiben zur Gegenäußerung, danach folgt die Verhandlung am Oberlandesgericht in Innsbruck.

Noch nicht abgeschlossen sind laut Staatsanwalt Dr. Franz Pflanzner die Ermittlungen in der “Causa Tolja”. Dem Torhüter wurde die Verstrickung in den deutschen Wettskandal vorgeworfen, nachgewiesen werden konnte bislang nichts. Laut Pflanzner konzentrierten sich die Ermittlungen in jüngster Vergangenheit auf Deutschland, Ende Februar erwartet er den abschließenden Akt der Ermittlungsbehörde. Die Spieler indes sind in alle Windesrichtungen verstreut. Tolja spielt in Teheran für den iranischen Erstligisten Saba Battery, Asmir Ikanovic spielt in Linz und Dejan Grabic in Slowenien.

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