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Kein Ergebnis bei Gesprächen zwischen "Koreas"

Nord-, Südkorea - Die jüngsten Versöhnungsgespräche zwischen den beiden koreanischen Staaten auf Ministerebene sind ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen.

Hintergrund waren Unstimmigkeiten über geplante Reislieferungen an Nordkorea. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, weiterhin Wege zur Förderung der Aussöhnung und Zusammenarbeit auszuloten, hieß es lediglich in einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss des viertägigen Treffens am Freitag in Seoul.

Nordkorea habe sich ursprünglich geweigert, auch einer Abschlusserklärung zuzustimmen, hieß es aus Kreisen der südkoreanischen Delegation. Ein Termin für die nächsten Ministergespräche sei nicht zu Stande gekommen. In einer vage gehaltenen Erklärung kündigten beide Seiten an, weiterhin friedensfördernde Maßnahmen für die koreanische Halbinsel „ebenso wie die Versöhnung und Kooperation zwischen Nord und Süd“ anstreben zu wollen.

Nordkorea hatte am Donnerstag gegen die Verzögerung der geplanten Hilfslieferungen durch das Nachbarland protestiert. Südkorea hatte im April 400.000 Tonnen Reis für die unter Lebensmittelknappheit leidenden Bevölkerung des Nordens zugesagt. Die Lieferung war für Ende Mai vorgesehen.

Der südkoreanische Vereinigungsminister Lee Jae-joung bekräftigte jedoch später, dass Südkorea die Hilfe an die Erfüllung der nordkoreanischen Zusagen knüpfen wolle, erste Schritte zum Abbau seines Atomprogramms zu unternehmen. Das kommunistische Regime in Pjöngjang will aber solange seine Atomanlage in Yongbyon nicht abschalten, bis eingefrorene nordkoreanische Auslandsguthaben in Höhe von 25 Millionen Dollar (18,6 Millionen Euro) frei gegeben sind.

Im Rahmen von internationalen Verhandlungen, den Sechs-Parteien-Gesprächen unter Beteiligung Nord- und Südkoreas, Japans, Chinas, der USA und Russlands, war vereinbart worden, dass Nordkorea im April seinen Atomreaktor Yongbyon abschaltet. Die Frist dafür verstrich allerdings. Die Bank in Macao mit dem nordkoreanischen Guthaben steht auf einer Schwarzen Liste Washingtons. Die US-Regierung verdächtigte das Institut der Geldwäsche für Nordkorea.

Bei den zweiten innerkoreanischen Ministergesprächen in diesem Jahr wollten beide Seiten eigentlich über den Ausbau der Zusammenarbeit in humanitären Fragen und wirtschaftlichen Projekten sprechen.

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