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Kein Ende der Arbeitsniederlegung in Sicht

Die am Donnerstag begonnene spontane Arbeitsniederlegung im Opel-Werk Bochum (Ruhrgebiet) geht weiter. Am Samstagvormittag standen die Produktionsbänder weiterhin still.

Ein Ende der Aktionen, die nicht als Streik gelten sondern als Informationsveranstaltungen, ist laut Franco Biagotti, Mitglied des Betriebsrates der Tochter des amerikanischen General Motors-Konzerns (GM), nicht in Sicht. Er rechne nicht damit, dass die wütenden Beschäftigten im Tagesverlauf die Arbeit wieder aufnehmen, sagte er der Nachrichtenagentur AP.

Ein Treffen mit der Unternehmensleitung am Freitagabend bewertete Biagotti mit den Worten: „Wir sind nicht unzufrieden. Mein Eindruck war, dass es General Motors darum geht, Geld einzusparen. Es müssen wohl nicht unbedingt Köpfe sein.“ Laut Biagotti hat aber der Opel-Vorstand Verhandlungsbereitschaft signalisiert: „Die harte Front ist aufgebrochen.“ Über das weitere Vorgehen wollen die Arbeitnehmervertreter auf einer Sondersitzung am Samstagvormittag beraten. In Bochum sollen rund 4.000 von derzeit 10.000 Stellen wegfallen.

Nach Angaben des Europa-Chefs des Opel-Mutterkonzerns GM, Fritz Henderson, drohten kurzfristig keine Werkschließungen. Dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sagte Henderson, das Sparprogramm, mit dem die Kosten jährlich um 500 Millionen Euro gesenkt werden sollten, „ist für 2005 und 2006 ausgelegt. Es kann erreicht werden, ohne eine Fabrik dichtzumachen“. Langfristig könne er aber „nicht ausschließen“, dass doch noch ein Werk in Europa geschlossen werde.

„Wenn es um die Planung neuer Modelle wie der nächsten Mittelklasse geht, müssen wir klären, wo deren Produktion sinnvoll konzentriert werden kann. Aber das steht erst 2008 an, sagte Henderson.

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