Kein Ansturm auf Banken
Kunden erhielten aber nur kleine Beträge für den täglichen Bedarf. Der Zugang zum Großteil der Einlagen bleibt nach wie vor versperrt. Der Peso festigte sich indessen leicht zum Dollar.
Am 19. April hatte die Notenbank die Schließung der Banken und die Einstelllung des Devisenhandels verfügt, um das Bankensystem angesichts eines Ansturms der Kunden auf ihre Einlagen vor einem Zusammenbruch zu bewahren. „Ich würde gern all mein Geld rausholen, aber die Einlagen sind tiefer als je zuvor eingefroren“, sagte ein Betroffener. Wie zahlreiche seiner Landsleute konnte er so viel Bargeld abheben, dass es gerade für Rechnungen und Einkäufe reicht.
Seit mehr als vier Jahren steckt die hoch verschuldete drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas in einer tiefen Rezession. Angesichts des drohenden Staatsbankrotts hatte die damalige Regierung erstmals im Dezember die monatlichen Barabhebungen begrenzt und die Konten weitgehend eingefroren. Um ihre gesperrten Gelder endgültig loszueisen, müssen Anleger nun auf eine abschließende Entscheidung des Obersten Gerichtshofes über die Rechtmäßigkeit der Sperrungen warten.