Katy Perry und ihre kindlichen Fans
Katys Mega-Hits
“Teenage Dream” machte den Anfang – und soff ebenso wie das nachfolgende “Hummingbird Heartbeat” im Soundbrei ab. “Waking Up In Las Vegas” und “Ur So Gay” schepperten auch noch völlig überladen aus den Boxen, als ob der Mixer verschlafen hätte. Pure Popsongs live in härtere Arrangements zu packen, mag außerdem ambitioniert, aber wenig zweckmäßig sein. Die Augen bekamen da schon besseres geboten: eine witzige Video-Einleitung, grelle Kostüme, hydraulische Elemente, die Keyboards und Drums auf und ab beförderten, Tänzer und Pantomimen – gut eingesetzte, wenn auch nie besonders spektakuläre Showelemente.
“I Kissed A Girl” leitete Katy Perry wie beim Club-Gig vor etwa vier Monaten in der Arena mit einer Soul-Version ein. Man hätte sich mehr solcher Ideen gewünscht, gerade wenn sich Routine schwer bemerkbar machte und die Ironie in der Darbietung weit zurücktrat. War die Ballade “The One That Got Away” noch erträglich, konnte man sich am anschließenden akustischen Medley schwer verschlucken. Laut steht der 25-Jährigen eindeutig besser, wenn es auch nicht unbedingt ein Cover von Whitney Houstons “I Wanna Dance With Somebody” hätte sein müssen.
Die Hit-Fabrik Katy Perry
Aber mit sieben Singles in Serie, die sich jeweils mindestens eine Millionen Mal verkauft haben, und dem achten Hit im Anlaufen kann am Ende doch nichts schiefgehen: Spätestens bei “Firework” und “California Gurls” war die Stimmung eines vollen Hauses würdig. Da funktionierte die Symbiose aus Chart-Pop, Getöse, Spaßfaktor und theatralischer Inszenierung auch am besten. (APA)