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Katastrophenalarm schafft zusätzliche Kapazitäten

©APA
Bei großen Unfällen wie etwa jenem auf der Westautobahn in Oberösterreich sind die nahe gelegenen Spitäler schnell an ihrer Leistungsgrenze. Um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, können die Krankenhäuser den Katastrophenalarm ausrufen.

“Die Spitäler werden zuerst von den Rettungsmannschaften verständigt, dass mehr Patienten als üblich auf sie zukommen werden”, sagte Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant beim Roten Kreuz der APA.

Nicht nur die Spitäler, sondern auch bei den Rettungsorganisationen wird bei Großunfällen Katastrophenalarm gegeben. Beim Roten Kreuz bedeutet dies etwa, dass zusätzliche freiwillige Helfer, die gerade nicht im Dienst sind, alarmiert werden. Außerdem werden nicht dringende Einsätze verschoben, um sich ganz auf das Großereignis konzentrieren zu können.

Beim Abtransport der Verletzten gilt eine auf den ersten Blick sonderbar wirkende Faustregel: Schwer verletzte kommen in die weiter entfernten Krankenhäuser, Leichtverletzte in die nahen Spitäler. “Die Schwerverletzten werden in der Regel geflogen”, sagte Foitik. Daher könnten diese ohne Zeitverlust in die weit weg gelegenen Krankenhäuser gebracht werden – und die benachbarten könnten die übrigen Betroffenen versorgen.

Bei den Rettungskräften liegt zudem eine Liste auf, wie viele Leicht- und Schwerverletzte ein Spital bei einem größeren Ereignis aufnehmen könnte. Reicht die Kapazität nicht, so kann das Krankenhaus Katastrophenalarm auslösen. Das bedeutet beispielsweise die Verschiebung von geplanten, aber noch nicht begonnenen Operationen. Außerdem wird alles medizinische Personal hereingeholt, das verfügbar ist. Bereits am Unglücksort sowie bei der Einlieferung ins Spital werden die Patienten nach Schweregrad der Verletzung klassifiziert. Man koordiniert sich mit anderen Spitäler, die weitere Verletzte aufnehmen könnten.

Auslösen kann den Katastrophenalarm nur das Spital selbst. Bei einer tatsächlichen Katastrophe kann aber der Landeshauptmann den Alarm verordnen.

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