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Kaschmir: Bis zu acht Tote bei Bombenanschlag

Bei einem Bombenanschlag im indischen Teil Kaschmirs sind am Mittwoch in der Früh bis zu acht Menschen ums Leben gekommen, wie die Polizei berichtete. Das Fernsehen meldete auch 16 Verletzte.

Bei einem Bombenanschlag im indischen Teil Kaschmirs sind am Mittwoch nach verschiedenen Agenturmeldungen bis zu acht Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 21 weitere Menschen wurden nach Polizei- und Krankenhausangaben bei der Explosion in der Nähe einer christlichen Missionsschule in der Sommerhauptstadt Srinagar verletzt.

Der Anschlag habe sich gegen zwei vorbeifahrende Fahrzeuge der Sicherheitstruppen gerichtet, sagte ein Sicherheitsbeamter. Unter den Toten war nach Ärzteangaben auch ein Zivilist. In einem Telefonanruf bei einer örtlichen Nachrichtenagentur bekannte sich die in der Region aktive islamistische Gruppe Hizbul Mujahideen zu dem Attentat.

Der Anschlag wurde in einem besonders gesicherten Viertel Srinagars verübt. Die Polizei untersuchte Angaben von Augenzeugen, denenzufolge ein mit einer Bombe bestückter Wagen von hinten auf eines der Armeefahrzeuge aufgefahren war. Vermutungen, dass es sich um ein Selbstmordattentat handelte, wurden zunächst nicht bestätigt. Leichenteile eines möglichen Selbstmordattentäters seien am Tatort nicht gefunden worden, sagte ein Polizeivertreter. Es sei allerdings möglich, dass der Attentäter vor der Explosion aus dem Auto gesprungen sei.

Der Anschlag vom Mittwoch war bereits der zweite in Srinagar innerhalb weniger Wochen. Am 24. Juni waren ebenfalls bei einem Autobombenanschlag neun indische Soldaten getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Der neue indische Armeechef in Kaschmir, General S. S. Dhillon, hatte am Dienstag von verstärkten Aktivitäten islamistischer Rebellen aus Pakistan in der Region berichtet, die seit Beginn der Schneeschmelze in größerer Zahl über die Grenze kämen.

Die seit 1947 zwischen Indien und Pakistan aufgeteilte Grenzregion Kaschmir ist ein Zankapfel der beiden Atommächte, die bereits zwei Kriege um das Gebiet im Himalaja führten. Im indischen Teil Kaschmirs kämpfen moslemische Gruppen für die Unabhängigkeit oder den Anschluss an Pakistan. Dabei starben seit 1989 etwa 44.000 Menschen. Neu Delhi wirft Islamabad Unterstützung der Rebellen vor.

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