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Karubis Büro von iranischen Behörden geschlossen

Die iranische Justiz hat das Büro des unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Mehdi Karroubi geschlossen.

Die Räumlichkeiten des reformorientierten Geistlichen seien versiegelt worden, meldete die Nachrichtenagentur Ilna am Dienstag unter Berufung auf einen Sprecher von Karroubis Partei. Karroubi und seine Besucher seien von Justizmitarbeitern zum Verlassen des Büros aufgefordert worden.

Anschließend seien die Räume durchsucht und Material wie Computer und Filme beschlagnahmt worden. Karroubi hatte im August den Vorwurf erhoben, regierungsfeindliche Demonstranten seien in der Haft vergewaltigt und missbraucht worden. Die Regierung hat die Anschuldigungen bestritten.

Im iranischen Parlament wurde derweil die Forderung nach einer Freilassung von regierungskritischen Demonstranten laut. Wer sich bei den Protesten gegen die Wiederwahl von Präsident Ahmadinejad nicht hervorgetan habe, sollte aus der Haft entlassen werden, forderte der Abgeordnete Farhad Tajari.

Der Politiker gehört dem Untersuchungsausschuss an, der die gewaltsame Unterdrückung der Demonstrationen nach der Präsidentenwahl im Juni aufklären soll. Tajari kritisierte nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Irna auch die Massenprozesse gegen Anhänger unterlegener Präsidentschaftskandidaten.

Tajari forderte in einem Gespräch mit dem neuen Teheraner Staatsanwalt Abbas Dschafari-Dolatabadi auch die rasche Klärung von Vorwürfen gegen Demonstranten, die bei den Protesten eine herausragende Rolle gespielt hatten. Schuldige sollten bestraft, Unschuldige freigelassen werden, sagte er laut der Irna-Meldung.

Bei den Protesten gegen die umstrittene Wiederwahl Ahmadinejads wurden nach Angaben der Opposition mehr als 70 Menschen getötet. Die Regierung geht von 26 Toten aus, darunter auch Angehörigen der Sicherheitskräfte.

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