Sisi-Schneekugel, Klimt-Poster und Porzellan-Lipizzaner bekommen zeitgemäße Kollegen. Zwei Projekte wurden als Sieger eines europaweiten Wettbewerbs des Wien-Tourismus gekürt. Sowohl die Spielkarten als auch die Mini-Sehenswürdigkeiten sollen demnächst als Kleinserie produziert werden, hieß es am Mittwoch bei der Präsentation der Gewinner.
Design-Souvenirs wurden online präsentiert
Unter dem Motto “European Home Run” machte sich der Tourismusverband in den vergangenen Wochen auf die Suche nach Wien-Andenken des 21. Jahrhunderts. Unter Federführung der Vienna-Design-Week-Direktorin Lilli Hollein wurden Teams aus sechs europäischen Ländern – Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien, Großbritannien und Schweiz – eingeladen, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Ziel der Angelegenheit war es, externe Produktgestalter ihre Interpretation eines zeitgemäßen Wien-Souvenirs entwerfen zu lassen.
Kartenspiel ist Jurypreisträger
Als Jurypreisträger konnte sich das italienische Studio “Formafantasma” durchsetzen. Andrea Trimarchi und Simone Farresin gestalteten ein Kartenspiel mit zahlreichen Anspielungen an die Bundeshauptstadt. So ist die Farbe Kreuz optisch dem Rohrgeflecht eines Thonet-Stuhls nachempfunden, Karo erinnert an das für Josef Hoffmann typische Quadratmotiv. Die Joker sind ebenfalls äußerst Wienerisch, sie werden durch einen Kaffeehauskellner symbolisiert.
User stimmten für Bausätze
Als Publikumssieger wurden Baukastenminiaturen des Spaniers Hector Serrano ausgezeichnet. Zunächst flach verpackte Messingteile lassen sich zu dreidimensionalen Sehenswürdigkeiten zusammenbauen. So werden dank “Pop-up Vienna” Riesenrad, Schloss Schönbrunn, Stephansdom oder Secession zu Bastlerhits.
Beide Siegerprojekte soll es demnächst zu kaufen geben. Man werde in den nächsten Wochen Gespräche mit potenziellen Produzenten führen, hieß es. In welcher Auflage und zu welchem Preis die Neo-Souvenirs zu haben sein werden, steht noch nicht fest. Geplant sind Kleinserien. Angeboten werden sie jedenfalls in der Tourist-Info am Albertinaplatz sowie im Designshop des MAK (Museum für angewandte Kunst). (APA)