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Karola Kraus bringt MUMOK Diskurs und Dialog

Die Sammlung des Museums Moderner Kunst wird den Ausgangspunkt des Ausstellungsprogramms der neuen MUMOK-Direktorin bilden.
Neue MUMOK- Leiterin ist Karola Kraus
Karola Kraus - neue MUMOK-Direktorin
Edelbert Köb scheidet aus MUMOK aus

Dabei möchte Karola Kraus “die strenge Unterscheidung zwischen den einzelnen Etagen” auflösen, “und auch Sammlung und Wechselausstellungen mehr in Dialog setzen”. Das sagte die designierte Museumsleiterin, die am 1. Oktober ihr Amt antreten wird, heute, Mittwoch, Vormittag bei ihrer ersten Pressekonferenz in Wien.

Es werde künftig jährlich vier große Ausstellungen geben, mit denen etwa der Zyklus der Ausstellungen zur Kunst der 60er Jahre vervollständigt wird, in der Sammlung vertretenen Künstlern große Einzelpräsentationen gewidmet, aber auch “regelmäßig große Überblicksausstellungen” geboten werden sollen. So könnten etwa Künstler der 80er und 90er Jahre mit ihren Vorläufern der 60er und 70er in einen Kontext gestellt werden. “Wir hatten gestern eine erste große Kuratorensitzung und haben auch erste Pläne geschmiedet”, sagte Kraus, “und es gibt wunderbare Ideen.” Details werde sie aber erst im November bei einer Programm-Pressekonferenz bekanntgeben.

Das MUMOK stehe “für Weltoffenheit, Progressivität und künstlerische Vielfalt” und habe ein “Ansehen weit über die Grenzen Wiens hinaus”. Beim Studium der Sammlungen des Hauses sei sie von der “Dichte an radikalen und qualitativ hochrangigen Kunstwerken erstaunt, aber auch erfreut” gewesen. “Mein Ziel ist es, das MUMOK als Ort der Auseinandersetzung weiterzuführen und als Zentrum des internationalen Kunstdiskurses weiter auszubauen”, sagte Kraus, die “das progressive Team des MUMOK” lobte, den Kontakt zu privaten Sammlern intensivieren und mittels langfristiger Planung Kooperationen ausbauen möchte.

“Kunst soll allen Bevölkerungsschichten zugänglich sein”, versicherte die designierte Museumschefin, die das Vermittlungsprogramm ausbauen möchte und dabei auf Initiativen, die sie in der Kunsthalle Baden-Baden gesetzt hat, verwies: Der dortige Kinderclub habe derzeit 130 Mitglieder, und mit “Kunst und Kaffee” habe man auch ein Forum für Besucher über 65 Jahre geschaffen. In Baden-Baden sei übrigens eine für März 2011 geplante Ausstellung gecancelt worden, sodass eine Installation von Daniel Buren Mitte Dezember ihre Abschlussausstellung sein werde. Obwohl sie dann wohl “noch hie und da” nach Baden-Baden müsse, werde sie ab 1. Oktober “mit ganzer Kraft” für Wien zur Verfügung stehen.

Kulturministerin Claudia Schmied (S) hob erneut hervor, dass Karola Kraus “in der internationalen Kunstszene bestens vernetzt und hoch angesehen” sei und “seit vielen, vielen Jahren einen intensiven und wertschätzenden Dialog mit Künstlern” pflege. Mit ihr werde das MUMOK “als Sammlungsmuseum und als Ausstellungshaus im internationalen Kunstkontext und Kunstdiskurs gestärkt”. Kuratoriumsvorsitzender Wolfgang Zinggl hatte bisher zweimal die Gelegenheit mit der neuen Direktorin, der ein sehr guter Ruf vorauseile, zu sprechen und dabei “einen sehr guten Eindruck gewonnen”.

Karola Kraus wurde 1961 geboren und studierte Kunstgeschichte, neuere deutsche Literatur und klassische Archäologie in Stuttgart und München. Seit 2006 ist sie Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Mit 1. Oktober 2010 folgt sie Edelbert Köb als Direktorin des Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (MUMOK).

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