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Karner sieht Erfolge bei der Rekrutierung von Polizisten

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sieht die neue Rekrutierungs-Maßnahmen der Polizei als Erfolg.
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sieht die neue Rekrutierungs-Maßnahmen der Polizei als Erfolg. ©APA/EVA MANHART
Bei der Rekrutierung neuer Polizistinnen und Polizisten sieht Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) Erfolge durch die im Vorjahr gesetzten Neuerungen im Auswahlverfahren und damit verbundenen Lockerungen der Aufnahmekriterien.
Polizei startet neue Rekrutierungskampagne

Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber habe sich seit Jahresbeginn "mehr als verdreifacht" gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. "Heuer haben sich bereits 6.200 Frauen und Männer für den Polizeidienst beworben", sagte Karner am Dienstag.

Karner sieht Erfolge bei der Rekrutierung von neuen Polizisten

Zu den im Vorjahr gesetzten Anreizen zählt unter anderem, dass ein nicht vorhandener Führerschein und sichtbare Tätowierungen - so sie nicht rechts- oder linksradikale, entwürdigende, sexistische bzw. frauenfeindliche oder gewaltverherrlichende bzw. menschenverachtende Darstellungen sind - keine Aufnahmehindernisse mehr für den Polizeiberuf sind. Der Innenminister führte auch einfachere Kontaktmöglichkeiten etwa über Messengerdienste an. Der Führerschein kann kostenlos während der Grundausbildung absolviert werden, Polizeischülerinnen und -schüler bekommen auch das Klimaticket.

Auszubildenden bekommen neben Führerschein auch mehr Geld

Neben dem Führerschein bekommen die Auszubildenden mehr Geld, wie Karner im Vorfeld der Ausmusterung von 107 Polizistinnen und Polizisten für die Wiener Exekutive anführte. Rund 140 Euro netto mehr sind es im ersten Jahr der Ausbildung, rund 200 netto mehr im zweiten. Dazu seien neue Module in den Bereichen Cybersicherheit und Sport in die Ausbildung integriert worden.

Wien soll bis Jahresende 118 neue Polizisten bekommen

Bis Jahresende sollen in Wien weitere 118 Beamtinnen und Beamte dazu kommen, österreichweit sollen heuer rund 1.000 Polizistinnen und Polizisten ausgemustert werden. Weniger optimistisch zeigte sich ein Personalvertreter am Rande der Pressekonferenz, bei der Wiens Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl darauf hinwies, dass man dank der Ausbildungsoffensiven den Personalstand trotz der Pensionierungen halten konnte. "Wenn gesagt wird, dass wir den Personalstand halten können, ist das eine gefährliche Drohung", meinte der Vertreter der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen. "Wir brauchen mehr."

Karner kritisierte Gehaltserhöhung in Ausbildung als zu niedrig

Er kritisierte auch, dass trotz der Gehaltserhöhungen in der Ausbildung die Einstiegsgehälter viel zu niedrig seien, vor allem, wenn bei der Rekrutierung auch erfahrenere Menschen die Zielgruppe seien. "Für 30- oder 40-Jährige, die Familie haben oder eine gründen wollen, sind 2.100 Euro brutto kein attraktives Angebot." Seitens der FSG hieß es: "Es muss mit Beruhigungspillen und der Verabreichung von Generika Schluss sein, wir brauchen tiefschneidende Eingriffe. Geschehen diese nicht, wird das BMI als Arbeitgeber im Wettbewerb nicht reüssieren können!"

2022 hat es nach Daten der FSG 840 bewilligte Aufnahmen in Wien gegeben, tatsächlich wurden 349 Aspirantinnen und Aspiranten aufgenommen. Im gleichen Zeitraum habe es 492 Abgänge gegeben, also Pensionierungen, Austritte und Versetzungen. Dazu komme, dass es eine relativ hohe Ausfallquote bei den Polizeischülerinnen und Polizeischülern gebe. Laut FSG gab es für den Kurs, bei dem am Dienstag 107 Beamtinnen und Beamte ausgemustert wurden, 148 Teilnehmende am Beginn.

(APA/Red)

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