Der von Ex-Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) im Vorjahr in Alpbach angekündigte Hochschulplan liegt nach wie vor nicht vor. Nach den Diskussionen im Hochschuldialog sei es nun “Zeit zu handeln”, so Karl. Durch den Plan sollen die Aktivitäten im tertiären Sektor besser abgestimmt werden, “wo wir konsolidieren und damit verdichten, wo wir weiter ausbauen und wo wir vielleicht auch Kapazitäten abbauen”.
“Mein Ziel ist ein klares Konzept zu Standorten und Leistungen in Forschung und Lehre. Das bedeutet, dass wir ein klares, transparentes Bild haben, welche Forschungsschwerpunkte es an den Hochschulen gibt und wie viele Studienplätze dazu angeboten werden”, betonte Karl. Die Steuerung solle aber über die Leistungsvereinbarungen mit den Unis bzw. über den Fachhochschul-Entwicklungsplan erfolgen. Man brauche hier “keine neue Steuerungsebene”. Der Hochschulplan sei daher ein langfristiges Vorhaben und ein “laufender Entwicklungsprozess” – es gehe darin nicht darum, diesen einmal gesetzlich für fünf Jahre zu verankern.
Als ersten Schritt will Karl nun den Ist-Stand – also etwa Standorte, Angebote sowie Leistungen in Forschung und Lehre – erheben, um eine von allen akzeptierte Datengrundlage zu haben. Einer der leitenden Grundsätze bei der Erstellung des Hochschulplans ist für die Ministerin dann die Achtung der Autonomie der Hochschulen. Dazu sei es auch notwendig und konsequent, dass sich Unis, Privatunis, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen zunächst jeweils intern abstimmen, bevor eine Koordination der Sektoren miteinander erfolgt.
Als Dimensionen eines Hochschulplans definierte die Ministerin eine Studienplatzfinanzierung, einen Forschungsinfrastrukturplan mit etwa gemeinsamen Nutzungskonzepten für Großgeräte sowie einen Bauleitplan, also eine Übersicht über aktuelle und künftige Baumaßnahmen.