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Karibischer Premier zu Gast in Wien

©© grenadines.net
Der Ministerpräsident des karibischen Inselstaates St. Vincent und die Grenadinen, Ralph Gonsalves, ist am Montag mit Bundespräsident Heinz Fischer und Außenministerin Ursula Plassnik (V) zusammengekommen.

Laut Sprecher Bruno Aigner wurden in der Präsidentschaftskanzlei neben bilateralen Fragen wie den Möglichkeiten verstärkter wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit der Karibik auch die aktuelle Lage in Haiti und Kuba besprochen.

In Haiti war am Samstag nach tagelangen gewaltsamen Ausschreitungen wegen gestiegener Lebensmittelpreise die Regierung von Ministerpräsident Jacques-Edouard Alexis gestürzt. In Kuba hat der 76-jährige Raul Castro vor nicht einmal zwei Monaten die Amtsgeschäfte von seinem 81-jährigen Bruder, dem Revolutionsführer Fidel Castro, offiziell übernommen.

St. Vincent ist einer der 77 AKP-Staaten und lebt neben dem Tourismus auch vom Bananen-, Mehl- und Reis-Export, wovon rund 40 Prozent an die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien gehen. Wie acht weitere Karibik-Staaten ist St. Vincent eine parlamentarische Monarchie von Westminster-Prägung. Ihr offizielles Staatsoberhaupt ist nach wie vor die britische Königin Elizabeth II. Mit 384 Quadratkilometern sind die Hauptinsel St. Vincent und die kleineren Grenadinen flächenmäßig ein wenig kleiner als Wien, sind aber mit nur etwa 118.000 Einwohner wesentlich dünner besiedelt.

Der 61-jährige Gonsalves ist zugleich Finanz-, Wirtschafts-, Sicherheits-, Justiz-, und Energieminister und gilt als Verfechter des Pankaribismus. So ist St. Vincent Mitglied der 1973 gegründeten CARICOM (Karibische Gemeinschaft), die nicht nur wirtschaftliche Integration, sondern auch Zusammenarbeit auf politischer Ebene anstrebt.

Zu der Union zählen auch Antigua und Barbuda, die Bahamas, Barbados, Belize, Dominica, Grenada, Guyana, Haiti, Jamaika, Montserrat, St. Kitts and Nevis, St. Lucia, Surinam, Trinidad sowie Tobago. Die EU verhandelt mit den Staaten der Karibik seit etwa vier Jahren über sogenannte Partnerschaftsprogramme (WPA, engl. EPA), die auf Basis des Lome-Nachfolgeabkommens von Cotonou Handel und Entwicklung.

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