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Karibik: Neuer Tropensturm droht

In der Karibik hat sich Tropenstum "Beta" zusammgebraut, der mit beängstigenden Windgeschwindigkeiten auf Nicaragua zuzog. Von Panama bis Honduras müsse mit heftigen Niederschlägen gerechnet werden.

Nicaragua rief für die Küstenregion den Alarmzustand aus. Kolumbien richtete auf den Inseln San Andres und Providencia Notquartiere für 11.000 Menschen ein.

Für die Aufräumarbeiten nach dem Hurrikan „Wilma“ akzeptierte derweil Kubas Präsident Fidel Castro erstmals Hilfe durch die USA. US-Präsident George W. Bush machte sich in Pompano Beach im Bundesstaat Florida ein Bild von den Verwüstungen, die „Wilma“ am Wochenende angerichtet hatte.

„Beta“ ist der 23. Tropensturm in der jetzigen Saison. Noch nie zuvor seit Beginn der Messungen gab es in der Karibik in einem Jahr so viele Wirbelstürme. Die Windgeschwindigkeiten von „Beta“ wurden am Donnerstag (Ortszeit) mit 95 Stundenkilometern angegeben. Es war jedoch damit zu rechnen, dass der Sturm weiter an Kraft zulegte und vor dem Eintreffen an der Küste zum Hurrikan heraufgestuft werden musste. Kolumbiens Präsident Alvaro Uribe kündigte in einer Fernsehansprache die Entsendung von Hilfsteams auf die Inseln San Andres und Providencia an, die rund 150 Kilometer vor der Küste Nicaraguas liegen.

Es gebe „absolut keine Einwände“ gegen die Entsendung von US-Experten nach Kuba, sagte Präsident Castro. Nach dem Durchzug von „Wilma“ waren in Havanna zwei Straßentunnel überflutet. Ingenieure begannen mit Reparaturen am sieben Kilometer langen Schutzwall an der Küste, der von dem Hurrikan stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Als Kuba den USA nach dem Durchzug des Hurrikans „Katrina“ Ende August die Entsendung von hundert Ärzten angeboten hatte, war die Regierung in Washington darauf nicht eingegangen. Die USA und Kuba sind seit Jahrzehnten verfeindet und unterhalten nur eingeschränkte diplomatische Beziehungen.

Er wisse, dass viele Menschen frustriert seien, weil sie noch keinen Strom hätten, sagte Bush in Pompano Beach. Die Behörden arbeiteten jedoch daran, die Stromversorgung „so schnell wie möglich“ wieder in Gang zu bringen.

Jüngsten Schätzungen zufolge waren rund vier Millionen Einwohner Floridas auch am fünften Tag nach dem Durchzug „Wilmas“ ohne Stromversorgung. Betroffen waren insbesondere die östlichen Küstengebiete zwischen Miami und West Palm Beach. Am Mittwoch hatte der Gouverneur von Florida, Jeb Bush, Versäumnisse der Behörden eingeräumt. Die durch „Wilma“ in Florida angerichteten Schäden werden auf acht Milliarden Dollar (rund 6,5 Milliarden Euro) veranschlagt. Mindestens neun Menschen kamen ums Leben.

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