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Karibik: Hurrikan "Ivan" setzte Zerstörungswerk fort

Der Hurrikan "Ivan" hat auf seinem zerstörerischen Weg durch die Karibik mindestens 56 Menschen in den Tod gerissen und weiter Kraft gesammelt. Der Sturm zog am Sonntag in Richtung der Cayman-Inseln weiter.

Der Wirbelsturm erreichte zeitweise Geschwindigkeiten von 265 Stundenkilometern und damit die höchste Kategorie 5, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA mitteilte. Der Sturm zog am Sonntag in Richtung der Cayman-Inseln weiter. Nach Behördenangaben flüchteten sich dort fast 4.000 Menschen in Notunterkünfte oder Höhlen.

Auch die Einwohner Kubas bereiteten sich auf den Sturm vor. Fast eine halbe Million Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die Regierung habe alle Kräfte mobilisiert, um den Naturgewalten zu trotzen, sagte Staatschef Fidel Castro am Samstagabend im staatlichen Fernsehen.

Auf Jamaika ertranken elf Menschen oder wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, wie die Behörden in Kingston mitteilten. Möbel schwammen in den Straßen, umgestürzte Ampeln blockierten die Wege, Dächer wurden weggefegt. Zwei Plünderer wurden erschossen, vier Polizisten bei Schießereien verletzt. Aus Furcht vor Plünderungen weigerten sich viele Menschen, ihre Häuser zu verlassen, nur 5.000 machten sich auf den Weg in Notunterkünfte. Der Flughafen blieb geschlossen. Die Elektrizität war abgeschaltet worden, um Schäden zu vermeiden.

Die Zerstörungen in Jamaika waren dennoch geringer als befürchtet, da der Hurrikan kurz vor der Küste unerwartet nach Westen abdrehte. Der Insel sei das Schlimmste erspart geblieben, sagte Ministerpräsident Percival James Patterson. „Ivan“ peitschte mit 250 Stundenkilometern an die Küste, die Wellen erreichten eine Höhe von 7,50 Metern.

Auf Grenada, das direkt von „Ivan“ getroffen wurde, bargen die Behörden am Samstag acht weitere Leichen. Mehr als hundert Soldaten aus den karibischen Nachbarstaaten sollten dabei helfen, die Ordnung wieder herzustellen. Nach der Zerstörung eines Gefängnisses waren noch bis zu 75 Häftlinge auf der Flucht, etwa 150 Sträflinge hatten „Ivan“ zum Ausbruch genutzt.

Der Hurrikan dürfte nach Auffassung der Meteorologen in den nächsten Tagen entweder den Süden von Florida erreichen oder in den Golf von Mexiko abdrehen. Die Behörden in Florida forderten eine halbe Millionen Menschen auf, ihre Häuser vorsorglich zu verlassen. Auf der Inselkette Florida Keys waren die meisten Fenster mit Brettern verbarrikadiert. Bisher haben erst drei Hurrikans der Kategorie 5 die USA getroffen. Der letzte war 1992 der Wirbelsturm „Andrew“, der 43 Menschen im Süden Floridas das Leben kostete und Sachschäden von 30 Milliarden Dollar (24,6 Mrd. Euro) verursachte.

Mehr Infos im Internet

  • www.nhc.noaa.gov
  • www.wunderground.com/tropical
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