Die Liebe Gottes sei der “letzte Grund” der Schöpfungswirklichkeit und der tiefste Grund der Menschwerdung Gottes in einem Kind, so Schönborn laut Kathpress.
Aber diese Liebe könnten die Menschen nur finden, wenn sie “vom hohen Ross heruntersteigen”. Hochmut und Stolz seien die Ursache allen Unglücks, Gott aber lade zur Demut ein. In dieser Haltung sei es möglich, einen neuen Anfang zu finden.
Im Mittelpunkt des Weihnachtsfestes stünden die beiden großen “Anfänge”, erinnerte Kardinal Schönborn. In der Heiligen Nacht werde die Geburt des Erlösers “in tiefer Armut in einem armen Land” gefeiert. Dieses Ereignis bezeichne den “Wendepunkt der Weltgeschichte”, der Anfang in Bethlehem präge die Jahreszählung und damit die Weltzeit.
Am Christtag verweise die Liturgie mit dem Prolog aus dem Johannes-Evangelium (“Im Anfang war das Wort (…) Durch das Wort ist alles geworden”; Anm.) zugleich auf den Uranfang des Seins und zugleich darauf, dass die ganze Schöpfung von “Sinn und Vernunft” geprägt sei. Schönborn: “Alles, was ist, trägt die Spur des Logos, der in Christus Mensch geworden ist.”
Freilich gebe es gegen die beiden großen “Anfänge” Einwendungen eines vorgeblich wissenschaftlichen Weltbildes, stellte der Wiener Erzbischof fest. Für die Entstehung der Welt werde nur das Spiel von Zufall und Notwendigkeit zugelassen, die Weltgeschichte seit Christus werde als “Unfriedensgeschichte” dargestellt. Dann aber sei die Frage, wohin mit den tiefsten Hoffnungen und Sehnsüchten der Menschen.