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Karadzic verweigert Aussage

Der wegen Völkermordes angeklagte frühere bosnische Serbenführer Radovan Karadzic hat vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag auf die Frage nach seiner Schuld erneut die Aussage verweigert.

“Im Einklang mit dem, was ich bisher gesagt habe, verweigere ich die Aussage”, antwortete Karadzic auf die Frage des Richters, ob er auf “schuldig” oder “nicht-schuldig” plädiere.

Das Gericht wertet eine Aussageverweigerung als “nicht schuldig”. Damit kommt es im Fall Karadzic zum Prozess, der aber aller Voraussicht nach erst in einigen Monaten beginnen wird. Karadzic hatte bereits bei seinem ersten Erscheinen vor dem Tribunal vor vier Wochen die Aussage verweigert und eine ihm zustehende Bedenkzeit von 30 Tagen in Anspruch genommen.

Dem früheren bosnischen Serbenführer werden insgesamt elf Anklagepunkte zur Last gelegt, darunter Kriegsverbrechen und Völkermord im Bosnien-Krieg von 1992 bis 1995. Er gilt als Hauptverantwortlicher für das Massaker von Srebrenica, bei dem 1995 fast 8.000 bosnische Muslime starben. Der 63-Jährige war im Juli nach zwölf Jahren im Untergrund in Belgrad festgenommen worden.

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