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Karadzic lebte in Serbien doch mit gefälschtem Personalausweis

Einer der jahrelang meist gesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrecher, der ehemalige Präsident der bosnisch-serbischen Republik, Radovan Karadzic, besaß einen gefälschten Personalausweis. Nach Angaben eines Sprechers der serbischen Sonderstaatsanwaltschaft für Kriegsverbrechen sei dies nun durch ein Expertengutachten festgestellt worden.

Karadzic war im Juli in Belgrad festgenommen worden, wo er unter dem Namen “Dragan Dabic” mindestens zwei Jahre lang als Heilpraktiker tätig war und wiederholt öffentlich aufgetreten war. Sein Personalausweis war eine Fälschung jenes Dokumentes, das im April 1999 in der Kleinstadt Ruma einem dort lebenden echten Dragan Dabic ausgestellt worden sei, präzisierte Bruno Vekaric, Sprecher der Sonderstaatsanwaltschaft.

Die serbischen Behörden gingen bisher davon aus, dass Karadzic – wie einige andere in den beiden letzten Jahren festgenommene Haager Angeklagte – einen echten Personalausweis auf falschen Namen besaß.
Echte Personalausweise auf falschen Namen waren bei der Festnahme sowohl beim einstigen bosnisch-serbischen Polizeifunktionär Stojan Zupljanin, dem einstigen Chef des bosnisch-serbischen Militärnachrichtendienstes, Zdravko Tolimir, wie auch dem früheren serbischen Polizeispitzenfunktionär Vlastimir Djordjevic sichergestellt worden.

Einen echten serbischen Personalausweis besitzt der weiterhin flüchtige einstige Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic. Die Ermittler gehen davon aus, dass auch er einen echten oder falschen Personalausweises auf einen anderen Namen besitzen dürfte.

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