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Kara Mustafas Kopf wird beigesetzt

Der im Depot des Wien Museums aufbewahrte Kopf des türkischen Grosswesirs Kara Mustafa, erfolgloser Feldherr bei der Belagerung Wiens 1683, soll eine letzte Ruhestätte finden.

Zunächst muss die Echtheit des Schädels bestätigt werden. Wegen eines „fehlenden Totenscheins“ sei dies bisher nicht geschehen, sagte Saskia Schwaiger, eine Sprecherin des Wiener Kulturstadtrates gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur apa.

Unzufriedener Sultan

Der osmanische Grosswesir Kara Mustafa Pascha (1635/36-1683) hatte 1683 den Feldzug gegen Österreich und die Zweite Türkenbelagerung von Wien geleitet. Wegen des Misserfolgs wurde er später in Belgrad auf Anordnung des Sultans geköpft.

Im Zug der habsburgischen Eroberung Belgrads kam der Schädel nach Wien. Die Türkei hat Zweifel an der Echtheit des Schädels und bisher kein Interesse geäussert, ihn zurückzubekommen.

Vor der Bestattung solle nun geklärt werden, ob jemand Ansprüche auf den Schädel erheben könnte. In jedem Fall müsse aus Pietät gewährleistet sein, dass der Kopf nicht mehr ausgestellt werde.

Schon jetzt legen Museumsexperten und Politiker – vermutlich auch aus diplomatischer Rücksicht auf die Türkei – Wert darauf, dass der Schädel weder fotografiert noch ausgestellt wird.

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