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Kapfenberg praktisch erstklassig

Seit Freitag ist es so gut wie fix: Der SV Stadtwerke Kapfenberg wird in der kommenden Saison in der T-Mobile-Fußball-Bundesliga spielen.

Die Steirer, die drei Runden vor Schluss der Red Zac Erste Liga nur noch in grauer mathematischer Theorie von Platz eins verdrängt werden können, sind damit erstmals nach ihrem Abstieg aus der damaligen Nationalliga 1967 und damit nach 41 Jahren wieder erstklassig.

 

Die Bundesliga empfängt Kapfenberg quasi mit offenen Armen, in puncto Lizenz für die kommende Saison hat die Liga wie am Donnerstag bekanntwurde, keine Einwände. Lediglich das Stadion muss auf Bundesliga-Standard gebracht, die Sitzplatzkapazität auf 3.000 erhöht werden. Die Übergangsfrist dafür beträgt ein Jahr.

Für Trainer Werner Gregoritsch bedeutet der Aufstieg zugleich eine Rückkehr in Österreichs höchste Spielklasse. Zuletzt hatte der Steirer dort bis zum Sommer 2004 den SV Mattersburg trainiert. Auch mit den Burgenländern war dem 50-Jährigen 2003 der Sprung von der Ersten Liga in die Bundesliga gelungen.

Für die Austria aus Lustenau könnte es sogar noch im Kampf um Platz zwei eng werden, denn der Lokalrivale FC Lustenau siegte in Schwanenstadt 2:1 und liegt damit nur noch einen Punkt zurück. Schwadorf besiegte Bad Aussee sicher mit 2:0. Kärnten darf nach einem 4:0 gegen Abstiegskonkurrent Leoben wieder auf den Klassenerhalt hoffen. Noch fehlen aber vier Punkte auf Rang zehn, den derzeit Parndorf hält, das am Samstag in Gratkorn gastiert.


Stimmen:
Werner Gregoritsch (Kapfenberg-Trainer): “Es ist eine 90-prozentige Sicherheit. Was die Mannschaft geleistet hat, ist sensationell. Für mich zählt auch, wie sich einzelne Spieler entwickeln. Michael Liendl ist seit vier Jahren ein ewiges Talent und hat jetzt gezeigt, was er drauf hat, nachdem ich sehr viel mit ihm gesprochen habe. Wenn man bedenkt, dass wir bis auf zwei Spieler mit derselben Mannschaft schon fast abgestiegen waren und jetzt Meister sind, ist das sensationell, was uns gelungen ist. Ich freue mich für so viele Leute hier, für den Präsidenten genauso wie für den Zeugwart. Ich hoffe, dass wir in der Bundesliga eine konkurrenzfähige Mannschaft stellen können.”

Erwin Fuchs (Kapfenberg-Präsident): “Ich bin sehr glücklich, dass wir jetzt schon den Meistertitel einfahren konnten. Ich muss das erst realisieren. Ich werde es im Moment still genießen. Ich war noch ein junger Bursche, als wir zuletzt in der höchsten Liga gespielt haben. Es gibt dennoch noch immer viele Fans von damals, das hätte keiner geglaubt. Die ganze Stadt kann stolz sein.”

Michael Liendl (Kapfenberg-Spieler): “Rechnerisch ist es zwar noch möglich, aber eigentlich sind wir durch. Der Trainer hat mir eingeimpft, dass ich professioneller werden muss, und das hab ich auch gut umgesetzt.”

Dominique Taboga (Kapfenberg-Spieler): “Was da abgeht, ist unbeschreiblich. Man hat von der ersten Minute gesehen, dass wir das Meisterstück vor eigenem Publikum machen wollen.”

Christoph Stückler (Austria-Lustenau-Spieler): “Ich bin sprachlos, dass wir schon wieder in so kurzer Zeit zwei Tore bekommen haben. Kapfenberg ist verdient Meister.”

Hans Kleer (Austria-Lustenau-Trainer): “Gratulation an Kapfenberg, sie sind durch. Wir haben leider viele Chancen nicht verwerten können und in entscheidenden Situationen Punkte liegen lassen. Wenn man solche Fehler macht wie wir, hat man es sich auch nicht verdient, ganz oben zu stehen.”

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