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Kanzler Nehammer besuchte AVL-Werk in Graz

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) besuchte am Freitag das AVL-Werk in Graz.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) besuchte am Freitag das AVL-Werk in Graz. ©APA/ERWIN SCHERIAU
Am Freitag holte sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei zwei steirischen Leitbetrieben Einblicke in Praxis und Forschung.

Vor allem bei AVL List in Graz fand der Kanzler mit CEO Helmut List einen Befürworter des Konzepts der "Technologieoffenheit": "Es gibt nicht die einzige richtige Technologie für alle Bereiche", unterstrich der Konzernchef. "Die beste Lösung ist vielleicht eine Kombination von allem."

Bundeskanzler Nehammer auf Besuch im AVL-Werk in Graz

Das traf auch die Ansichten des Kanzlers: "Es braucht ein verbundenes Denken", sagte dieser nach einem Gespräch mit List bei einer Pressekonferenz. Seitens der Republik wolle man Initiativen, vor allem auch im Bereich der Forschung rund um grüne Wasserstoffantriebe, mehr in den Fokus rücken. Das sei bisher "viel zu lang ohne Unterstützung" von Bundesseite passiert, habe sich Nehammer sagen lassen müssen. Bei AVL werde "Technologieoffenheit nicht nur gedacht, sondern auch gelebt", lobte er.

Nehammer sieht künstlichen Treibstoff in individueller Mobilität

Der Kanzler skizzierte, dass möglicherweise in Marokko, Ägypten und Tunesien, wo viel Sonne scheint, der grüne Wasserstoff am besten produziert werden kann, der in weiterer Folge auch für die E-Fuel-Produktion verwendet werden kann. Nehammer unterstrich ein weiteres Mal, dass er den künstlich hergestellten Treibstoff in Zukunft nicht nur im Flug- und Schiffsverkehr sehe, sondern auch in der individuellen Mobilität. List bekräftigte das, wies aber auch darauf hin: "Wir werden die grüne Energie importieren müssen." Strom kann man nicht verschiffen, doch Wasserstoff und E-Fuels, die beispielsweise im Norden mit der Energie aus Windrädern oder im Süden mit jener aus der Sonne hergestellt werden, ließen sich hervorragend transportieren und speichern.

AVL begann mit Entwicklung von Power-to-Liquid-anlage

2021 hat AVL mit der Entwicklung der ihren Angaben zufolge effizientesten Power-to-Liquid-Anlage Europas begonnen. Mit ihr sollen rund 100.000 Liter E-Fuel pro Jahr erzeugt werden. Der vollkommen synthetische Kraftstoff kann anstatt fossiler Energieträger in Verbrennungsmotoren jeglicher Art verwendet werden und wird CO2-neutral hergestellt. Die Anlage soll Vorbild für den industriellen Einsatz weltweit sein. Herzstück ist eine Hochtemperatur-Elektrolyse, durch die der Wirkungsgrad bis zu 20 Prozent höher sein soll als bei herkömmlicher E-Fuel-Produktion.

Nehammer auch beim Leiterplatten-Hersteller AT&S zu Besuch

Neben AVL hat Nehammer am Freitag auch noch den Leiterplatten-Hersteller AT&S in Leoben besucht. Er machte sich ein Bild vom neuen Mikroelektronik-Kompetenzzentrum, das derzeit im Ortsteil Hinterberg gebaut wird. Die Forschungs- und Produktionsstätte für IC-Substrate, die 2024 in Betrieb gehen wird, könnte ein bedeutender österreichischer und europäischer Beitrag zur globalen Mikrochipfertigung werden.

(APA/Red)

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