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Kanadische Soldaten von US-Bombe getötet

Bei einem irrtümlichen Bombenangriff der US-Streitkräfte sind in Afghanistan vier kanadische Soldaten getötet und acht teilweise lebensgefährlich verletzt worden.

Wie es zu dem tragischen Irrtum kommen konnte, war noch unklar. US-Präsident George W. Bush sprach dem kanadischen Ministerpräsidenten Jean Chretien telefonisch sein Beileid aus.

Ein Sprecher der US-Kommandostelle Mitte, Frank Merriman, sagte in Florida, das F-16-Kampfflugzeug der Nationalgarde habe eine oder zwei lasergesteuerte 250-Kilogramm-Bomben auf die kanadischen Truppen abgeworfen. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden.

Die kanadischen Soldaten befanden sich auf einer Nachtkampfübung südlich von Kandahar, als sie um 01.55 Uhr angegriffen wurden. Der kanadische Generalstabschef Generalleutnant Ray Henault sagte in Ottawa, das Gebiet sei als Manövergelände ausgewiesen und die Flugzeuge benutzten genau kontrollierte Strecken. Zweifellos sei es hier zu einer Verwechslung gekommen. „Wie das passieren konnte, ist uns ein Rätsel.“

Es handelte sich um einen der bislang folgenschwersten Angriffe von US-Einheiten auf eigene oder verbündete Truppen in Afghanistan. Am 5. Dezember hatte ein B52-Bomber eine Bombe auf amerikanische und afghanische Soldaten abgeworfen. Damals kamen drei Amerikaner und sieben Afghanen ums Leben; der jetzige Übergangspräsident Hamid Karsai wurde leicht verletzt.

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