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Kampusch-Entführung: Platter für "lückenlose Aufklärung"

Innenminister Günther Platter (V) hat im Fall Natascha Kampusch eine "vollständige und lückenlose Aufklärung" versprochen. "Die Staatsanwaltschaft muss jetzt zügig arbeiten". Stadtreporter Video:

Platter stand nach dem Vorwurf der Vertuschung hinter seinen Beamten: Die Polizei habe exakt gearbeitet. “Wenn man einen Fall nachkonstruiert, der bereits abgeschlossen ist, dann ist es einfach, logische Schlüsse zu ziehen”, meinte der Minister am Donnerstag am Rande einer Pressekonferenz in Wien.

Platter bestätigte, dass es am 14. April 1998 einen Hinweis einer Auskunftsperson gegeben habe. Aber damals seien ja mehr als 700 Hinweise eingegangen. Auf die Frage, warum man die “Auskunftsperson”, ein Polizist aus den eigenen Reihen, nicht ernster als die anderen 700 Hinweise genommen hatte, meinte Platter: “Bei allem Respekt, das ist zehn Jahre her. Ich kann nicht jede Maßnahme, die damals getätigt wurde, nachvollziehen.”

Platter hielt der Aussage in einem Mail des Ex-Bundeskriminalamts-Chefs Herwig Haidinger vom September 2007, der fragliche Polizist sei nicht noch einmal verhört worden, neue Fakten entgegen. “Am 23. August 2006 ist der Betroffene wieder einvernommen worden”, sagte Platter. “Es wird so getan, als würde die Polizei nichts arbeiten”, meinte der Minister. “Wir können Stolz auf unsere Polizisten und Experten im Innenministerium sein.”

Sollte es zu einem Fehlverhalten gekommen sein, dann gebe es dienstrechtliche bzw. strafrechtliche Konsequenzen, betonte Platter. “Ich bin der Innenminister und habe dafür zu sorgen, dass alles korrekt läuft. Das garantiere ich Ihnen.”

Die Kritik des Grünen Sicherheitssprechers Peter Pilz an der Evaluierungskommission wies Platter aufs schärfste zurück. Pilz hatte zuvor das Gremium als eine “reine Vertuschungskommission” bezeichnet. Er stößt sich daran, dass ein Mitglied der Kommission von den Korruptionsvorwürfen des Ex-BKA-Chefs Herwig Haidinger berührt sei und gegen den Kommissionsleiter Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Fall Zogaj laufen würden.

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