Kampusch - Adamovich übergibt zehn Seiten starken Zwischenbericht
Inhaltliches wollte Adamovich vor dem Termin im APA-Gespräch nicht preisgeben, aber: “Die Behauptungen der anonymen Zeugin, über die am Samstag in der Beilage ‘Madonna’ zur Tageszeitung ‘Österreich’ berichtet wurde, werden überprüft. Das findet sich auch in dem Zwischenbericht.”
Laut dem Bericht wollte die Ex-Frau eines damaligen Gendarmeriebeamten aus dem Bezirk Gänserndorf von diesem gehört haben, dass der Entführer Wolfgang Priklopil als Hauptverdächtiger galt. Dieser habe sich bei seiner Aussage in Widersprüche verstrickt und kein Alibi gehabt. Im Frühsommer 1998 hätten ihr Mann und seine Kollegen demnach “von oben” die Order bekommen, die Ermittlungen gegen den Verdächtigen einzustellen. Diese Weisung habe der damalige Postenkommandant erhalten, der sie dann an die Gendarmen weitergab, so die Frau in dem Interview mit dem Frauenmagazin “Madonna” (“Österreich”).
Ansonsten habe man sich für diesen ersten Bericht “mit den Dingen beschäftigt, die sich anbieten”, sagte Adamovich. Das gesamte Material in der Causa Kampusch habe die Kommission noch nicht sichten können. “Das ist ja unmöglich, bei 166 Ordnern”, so der frühere Präsident des VfGH.