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Kämpfe im Westen Afghanistans dauern an

Die Kämpfe zwischen den Milizen rivalisierender Kriegsherren gehen weiter. Nach einem Angriff auf einen US-Konvoi setzten die USA nun wieder einen schweren B-52-Bomber ein.

Die Kämpfe zwischen den Milizen rivalisierender Kriegsherren im Westen Afghanistans sind am Montag in den dritten Tag gegangen. Der paschtunische Kommandeur Amanullah Khan warf dem tadschikischen Provinzfürsten Ismail Khan vor, am Samstag den Konflikt mit Angriffe auf kleine Dörfer bei Ser-i-Koh begonnen zu haben. Bei den Gefechten am Montag seien acht seiner Leute verwundet worden. Am Sonntag seien elf seiner Kämpfer getötet und acht verwundet worden. Über Verluste auf Ismail Khans Seite wurde nichts bekannt. Ismail Khan ist Gouverneur der westafghanischen Provinz Herat.

Nach einem Angriff auf einen US-Konvoi setzten die USA erstmals seit fünf Monaten wieder einen schweren B-52-Bomber ein. In der Nähe des westafghanischen Stützpunkts Shindand wurde am Sonntag der Konvoi einer US-Spezialeinheit von unbekannten Kämpfern angegriffen. Die Amerikaner ergriffen die Flucht und forderten Unterstützung aus der Luft an. Der daraufhin eingesetzte B-52-Bomber warf in der Region sieben Bomben mit einem Gewicht von jeweils 907 Kilogramm ab, wie der amerikanische Militärsprecher Roger King in Bagram mitteilte.

Der zwischen Tadschiken und Paschtunen umkämpfte Bezirk Ser-i-Koh liegt südlich von Shindand. In der Region leben etwa 100.000 Menschen, von denen am Wochenende mehrere tausend Bewohner in der Nähe der Frontlinie aus ihren Häusern flohen.

Auf der Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn sollen sich die afghanische Regierung, Vertreter von Nachbarländern und Geldgebern am heutigen Montag auf die nächsten Schritte bis zur ersten freien Parlamentswahl Mitte 2004 festlegen. Dabei geht es um den Aufbau einer afghanischen Armee und einer funktionierenden Polizei, Maßnahmen gegen den Drogenanbau sowie die Umsetzung von Menschenrechten, speziell Frauenrechten. Zu dem eintägigen Treffen werden Delegationen aus 32 Ländern erwartet. Eröffnet wird die Konferenz von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Die afghanische Übergangsregierung wird mit Präsident Hamid Karsai, Außenminister Abdullah und fünf weiteren Ministern vertreten sein.

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