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Kampf gegen Lawinengefahr

Schröcken - Die Gemeinde Schröcken setzt auf Lawinenverbauung. Für mehr Sicherheit werden Millionen investiert. Die Arbeiten laufen derzeit auf Hochtouren.

Der Nachmittag des 6. Februar 2003. Am Höferkamm bricht die meterhohe Schneewechte. Die mächtige Schlössle-Lawine donnert ins Tal. Zwei Häuser werden beschädigt. Darunter das Kinderheim. Wie durch ein Wunder wird niemand verletzt. Schon damals war die Verbauung beschlossen, das Projekt längst auf Schiene.

Arbeiten trotz Schneefall

Lokalaugenschein auf 1900 Metern Höhe. Sechs Mitarbeiter der „Wildbach- und Lawinenverbauung“ trotzen dem einsetzenden Schneefall. Wie jeden Tag haben sie den gut 30-Minuten-Fußmarsch auf einem schmalen, rutschigen Weg hinter sich gebracht, um an einer der exponiertesten Baustellen des Landes für die Sicherheit der Menschen im Tal zu arbeiten. Es ist eine Knochenarbeit. Geschätzte 50 Tonnen Material bewegen die Männer von Mai bis Oktober im steilen Gelände. „Die Arbeit ist gefährlich. Das Wichtigste ist, dass eine Saison unfallfrei verläuft“, so Stefan Strolz, der seit 2003 an der Verbauung arbeitet. Dank für den gefährlichen Einsatz gibt es aber kaum. „Von der Bevölkerung ist noch niemand auf uns zugekommen“, so Strolz. Die Verbauung der Schlössle-Lawine und der Brand-Lawine ist eines von derzeit neun Lawinenverbauungs-Projekten im Land. Thomas Frandl begleitet die Arbeiten. „Jährlich fliegen wir rund 170 Tonnen Material an den Berg“, erklärt der Experte.

Fertigstellung 2012

Die Arbeiten werden von 2003 bis 2012 dauern. Hunderte Stahlschneebrücken werden dann den Hang sichern. „Das Aufforsten wird noch viele Jahre in Anspruch nehmen“, so Frandl weiter. 9 Millionen Euro wird in Schröcken für mehr Sicherheit investiert. „Aber 100-prozentigen Schutz wird es nie geben. Eine gewisse Gefahr wird trotz der technischen Verbauung bleiben“, räumt Projektleiter Gerald Jäger ein.

Sicherheit geht vor

Für die Mitarbeiter der „Wildbach- und Lawinenverbauung“ wartet noch viel Arbeit. Jäger schätzt, dass im Unterland rund 80 Prozent der Lawinen, die besiedeltes Gebiet gefährden, verbaut sind. „Im Oberland sind es höchstens 60 Prozent.“ Zurück zur Baustelle unterhalb der Höferspitze. Die Arbeiten müssen vorübergehend unterbrochen werden. „Zu gefährlich.“ Denn Sicherheit geht vor. Auch auf der Baustelle.

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