AA

Kampf den Müllbergen

Eingreiftruppen und neues Design der Mistkübel sollen helfen, die Müll-Problematik in Wien in den Griff zu bekommen.

Wien wird in Zukunft mit mobilen Eingreiftruppen und einem neuen Mülleimerdesign gegen Sperrmüll, Hundekot und Einkaufswagen auf den Straßen vorgehen. Ab kommendem Jahr soll eine „WasteWatcher” genannte Gruppe in der Stadt patrouillieren, um Müllsünder zu überführen. Weiters soll die Zahl der Mitarbeiter der Müllabfuhr aufgestockt und das Design der Mistkübel aufgefrischt werden.

Diesen fünf Mio. Euro teuren Maßnahmenkatalog präsentierte am Dienstag Umweltstadträtin Ulli Sima (S) unter dem Titel „Aktion Saubere Stadt”. Es gebe nach unzähligen Bewusstseinsbildungskampagnen einfach immer noch Menschen, die man nicht erreicht habe. Überhaupt sei die Moral in Bezug auf das Wildabladen des Sperrmülls im Sinken begriffen – was die Reinigung aber noch immer jährlich 7,1 Mio. Euro koste.

Deshalb dürfen die „WasteWatcher” Ausweise kontrollieren, Organmandate bis zu 36 Euro verhängen oder Anzeigen erstatten. „Mir ist aber wichtig, zu betonen, dass wir nicht Verhältnisse wie in Singapur haben wollen”, unterstrich Sima. Kaugummiausspucker dürften also auch in Zukunft straffrei ausgehen. Josef Thon, Chef der zuständigen MA 48, sah die geplante Maßnahme martialischer als seine Chefin: „Gegen die Müllhardliner haben wir die richtige Antwort.” Das notwendige Gesetz soll im Herbst den Wiener Landtag passieren.

Dann werden auch 1.000 zusätzliche Mistkübel im neuen Design in der Stadt angebracht, die bestehenden 14.000 werden umgerüstet. Die Umgestaltung umfasst wieder orangefarbene Elemente an den Metallbehältern: Banderole und Einwurfschlitz sind in der Signalfarbe gehalten. Von den 1.000 sollen 150 Unterflurkübel sein, die an der Straßenoberfläche nur einen kleinen Stutzen aufweisen, darunter jedoch einen 600 Liter fassenden Tank besitzen. Diese werden an stark frequentierten Standorten aufgestellt.

Ab 2008 sollen die 1.000 Mitarbeiter der MA 48 im Straßeneinsatz um 200 erhöht werden. Eine „Kehrforce” genannte mobile Eingreiftruppe von bis zu 30 Personen soll darüber hinaus in Sondereinsätzen überall in der Stadt aktiv werden können.

Ein gemeinsamer Reinungsausschuss koordiniert neuerdings die Arbeit verschiedener Abteilungen. Ein erstes Ergebnis ist bereits zu verzeichnen: In Hinkunft ist die MA 48 auch für die Grünstreifen und Baumscheiben zuständig, die bisher vom Stadtgartenamt zu reinigen waren.

Die bestehenden fixen Problemstoffsammelstellen in der Stadt könnten langfristig durch mobile Sammelfahrzeuge ersetzt werden. Hier startet ein Pilotversuch in den Bezirken Alsergrund und Donaustadt.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Kampf den Müllbergen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen