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Kameramann verprügelt

Israelische Sicherheitskräfte haben am Dienstag im palästinensischen Westjordanland einen Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters zusammengeschlagen.

Der 27-jährige Reuters-Mitarbeiter gehörte zu einer Gruppe von 13 palästinensischen Journalisten, die in Hebron auf einem Parkplatz von drei israelischen Grenzpolizisten angesprochen wurden. Ohne Provokationen von Seiten des Kameramanns oder anderer Mitglieder der Gruppe sei der 27-Jährige plötzlich zu Boden geworfen, getreten und von einem Soldaten mit einem M-16 Sturmgewehr geschlagen worden. „Plötzlich haben wir Rufe gehört und sie schlugen auf ihn ein“, sagte ein weiterer Reuters-Kameramann. „Wir haben ihnen gesagt, dass wir Journalisten sind und dass sie uns nicht wie Verbrecher behandeln sollen.“

Die Mitglieder der Gruppe wurden von den Soldaten gegen eine Wand gedrückt und mit Schusswaffen in Schach gehalten. Bevor die Polizisten von ihnen abließen, sagten sie dem 27-jährigen Kameramann, er werde von israelischen Sicherheitsdiensten für eine Befragung gesucht und solle sich noch im Laufe des Monats melden. Nach dem Vorfall wurde der 27-Jährige in einem Krankenhaus behandelt.

Reuters hat bei der Armee gegen das Vorgehen der Polizisten protestiert und eine Untersuchung des Vorfalls verlangt. Die Armee nahm nicht Stellung. Der Vorfall ereignete sich in dem von Israel kontrollierten Teil Hebrons in der Nähe eines israelischen Militärpostens. Die Stadt ist nach einer Vereinbarung von 1997 in israelisch und palästinensisch kontrollierte Sektoren geteilt. Die israelische Armee hat die gesamte Stadt wiederbesetzt, nachdem am Freitag palästinensische Scharfschützen zwölf israelische Sicherheitskräfte getötet hatten.

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