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Kalinkas Stiefvater in Frankreich endgültig verurteilt

Dieter K. (l.) wurde in Frankreich endgültig zu 15 Jahren Haft wegen des Todes von Kalinka verurteilt.
Dieter K. (l.) wurde in Frankreich endgültig zu 15 Jahren Haft wegen des Todes von Kalinka verurteilt. ©EPA
Kalinkas rätselhafter Tod ist mehr als 30 Jahre her. Nach einem deutsch-französischen Justizdrama ist der Stiefvater des Mädchens nun endgültig verurteilt: 15 Jahre Gefängnis. Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, weil es zu dem Prozess nur gekommen war, weil Kalinkas leiblicher Vater ihn 2009 von Lindau nach Frankreich verschleppen ließ.

Gut drei Jahrzehnte nach dem mysteriösen Tod der 14-jährigen Kalinka hat das französische Kassationsgericht in Paris den Stiefvater endgültig verurteilt. Der ehemalige Arzt Dieter K. erhielt wegen vorsätzlicher Körperverletzung mit Todesfolge eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren. Sein Anwalt kündigte an, vor den Gerichtshof der Europäischen Union zu ziehen.

Kalinka überlebte Vergewaltigungsversuch nicht

Der heute 78-Jährige soll 1982 vorgehabt haben, die Tochter seiner französischen Frau im gemeinsamen Wohnort Lindau zu vergewaltigen. Deswegen soll er ihr ein Beruhigungsmittel sowie eine Spritze verabreicht haben. Infolge der Injektion soll das Mädchen dann in seinem Bett gestorben sein.

Entführt und vor Gericht abgeliefert

Der Deutsche war schon 2011 und 2012 von Pariser Gerichten zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Sein Anwalt legte jeweils Berufung ein. Zu den Prozessen kam es nur, weil Kalinkas leiblicher Vater André Bamberski den Mediziner 2009 von Kriminellen nach Frankreich verschleppen ließ, darunter auch ein Vorarlberger. Diese legten den Arzt gefesselt vor dem Gericht in Mulhouse ab.

Gegen Bamberski läuft deshalb ein Verfahren in Mulhouse. Die Bundesrepublik hatte Dieter K. nie ausgeliefert, weil die deutsche Justiz schon 1987 ein Ermittlungsverfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt hatte.

1997 wurde der Arzt in Deutschland wegen einer anderen Sexualstraftat verurteilt. Ein Gericht in Kempten verhängte zwei Jahre Haft auf Bewährung gegen ihn, weil er eine 16-Jährige mit Schlafmitteln ruhiggestellt und vergewaltigt hatte. (red/dpa)

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