Die Tanzflächen – vom Fest- bis zum Großen Redoutensaal wie auch in den kleineren Räumlichkeiten des verwinkelten Hauses – boten einmal mehr die Gelegenheit, elegante Durchsetzungskraft zu zeigen.
A propos “zeigen”: Man verschweigt hier nicht, was man hat, aber bei den Kaffeesiedern wird nicht Society-geprotzt – wahrscheinlich ist das das Erfolgsgeheimnis dieser alljährlich netten Wiener Ballnacht, die zwar ohne TV-Liveübertragung auskommt, dafür aber auch heuer von Zeremonienmeister Thomas Schäfer-Elmayer mit seinem traditionellen “Alles Walzer” eröffnet wurde.
Die Promis selbst verhielten sich erfreulich diskret. Natürlich war die Balleröffnung der Anlass, Präsenz zu zeigen: von Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler über die beiden Minister Johannes Hahn (V, Wissenschaft) und Rudolf Hundstorfer (S, Soziales) bis zur Wiener WK-Präsidentin Brigitte Jank und ihrem “Chef”, WKO-Präsident Christoph Leitl, die sich im Festsaal beim Wiener Ballorchester Uwe Theimer niederließen.
Die anderen “Leitln” waren in und scheinbar vor allem zwischen den diversesten Räumlichkeiten der Hofburg ständig unterwegs. Vor allem die “Langstreckenverbindung” Festsaal – Großer Redoutensaal artete phasenweise in ein einziges Gegenverkehrschaos aus. Da kann es schon mal passieren, dass man auch gänzlich die Orientierung verliert, wie es wohl auch Kammersängerin Birgit Sarata passierte, die relativ intensiv an den von den Veranstaltern mitgelieferten Lageplan “geklammert” auf einem der schmalen Gänge gesichtet wurde.
Nett wie in den vergangenen Jahren: die Präsentation der zuckersüßen und schoko-strotzenden Kunstwerke für den Wettbewerb um den Patisserie Grand Prix. Christian Schaberreiter von der Wiener Kurkonditorei Oberlaa hatte laut Jury heuer den meisten “L’ Esprit francais” (Wettbewerbsmotto) und gewann mit seiner Kreation “Die eiserne Maske”, deren filigrane Blüten samt verschnörkeltem Schmetterling tapfer der Raumtemperatur der Ballnacht trotzten.
Für den – gar nicht französischen – Abgang vom Ball hatten sich die Wiener Kaffeesieder rund um Maximilian Platzer, dem Obmann des Klubs der Kaffeehausbesitzer, etwas ganz besonderes einfallen lassen: ein kostenloser Fiaker-Shuttle-Service schaukelte die hungrige Meute via Ballhausplatz und Löwelstraße zum nahen Cafe “Landtmann”, wo die beliebt-berüchtigte Kellnermannschaft Stärkung u.a. in Form der rituellen Kombination Gulaschsuppe & Seidl Bier aufwartete.