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Kärntens ÖVP-Spitzenkandidat Benger geht mit Gastronomen auf Tuchfühlung

ÖVP-Spitzenkandidat Christian Benger kämpft kurz vor der Landtagswahl in Kärnten um jede Stimme.
ÖVP-Spitzenkandidat Christian Benger kämpft kurz vor der Landtagswahl in Kärnten um jede Stimme. ©APA/GERT EGGENBERGER
Kurz vor der Landtagswahl in Kärnten geht ÖVP-Spitzenkandidat Christian Benger in Velden auf Stimmenfang. Der Fokus lag dabei beim Tourismus, Gastronomen und Hoteliers konnten ihre Leid klagen. Das Rauchverbot gehörte jedoch nicht dazu.

Auch Velden bleibt am Montag von zweistelligen Minusgraden nicht verschont. Bis in die 80er-Jahre war der kleine Ort an der Westküste des Wörthersees eine der glamourösesten Urlaubsgegenden Mitteleuropas. Sowohl leistbare Fernreisen als auch grobe Versäumnisse bei Hoteliers, aber auch in der Tourismuspolitik, setzten dem einstigen Hotspot arg zu. Erst in den vergangenen Jahren konnten Hoteliers wieder bei Nächtigungszahlen merkbar zulegen.

Es ist der “Tag der Hotellerie” in Velden. Rund 200 Hotelmanager waren für die kleine Fachmesse im Casineum Velden angekündigt, geworden sind es dann deutlich weniger. Hotelbuchungs-Systeme, Espresso-Straßenverkauf, Datenschutz-Software und Käse werden an den wenigen Ständen angeboten. Mittendrin: Die Kärntner ÖVP. Sie hat es im südlichsten Bundesland traditionell schwer, stellt aber aufgrund des Proporz-Systems mit Benger einen Landesrat, in Koalition mit SPÖ und Grünen.

Schwarz, nicht türkis

Das von Parteichef Sebastian Kurz eingeführte Türkis hat sich in Kärnten noch ebenso wenig durchgesetzt wie neue Wege im Tourismus. Die jungen Wahlkämpferinnen sind in die altbekannten gelb-schwarzen Jacken gepackt. Von Straßen-Wahlkampf kann im völlig verwaisten Sommer-Urlaubsort ohnehin keine Rede sein: Praktisch jedes Kaffeehaus oder Restaurant ist geschlossen, auch der Handel befindet sich im Dornröschenschlaf.

Keine Probleme mit Rauchverbot

An saisonale Schwankungen hat man sich gewöhnt, an gesetzliche Hürden nicht. “Seit zwei Jahren wollen wir eine Verlängerung”, klagt ein Gastronom über die Öffnungszeiten im Freien. Benger zeigt Verständnis. Ähnliches beklagt ein Hotelbesitzer gegenüber Köstinger. Das Hotelrestaurant ist seit Jahren freiwillig rauchfrei. Beschwerden gebe es aber weiterhin – über den angeblichen Lärm rauchender Gäste vor der Tür. Eines der größten Themen in der Branche, ist man sich einig.

Digitalisierung soll Tourismus auf die Sprünge helfen

Dabei ist Benger stolz auf die Entwicklung im einst brachliegenden Kärntner Tourismus. In den vergangenen drei Jahren habe man wieder zu den Top-Regionen – neben Tirol und Salzburg – gezählt, sagt er zur APA. Das “Erfolgsduo” aus Arbeitgeber und Arbeitnehmer dürfe durch die Politik aber nicht gestört werden. Heißt so viel wie: Mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit. Aber auch durch die “Digitalisierungsoffensive” erhofft sich der Tourismus-Landesrat weiteres Fortkommen.

Auch die Tour durch Velden wird fortgesetzt, diesmal in die Traditions-Fleischerei des Orts. Leberkäse für den ÖVP-Wahlkampf-Tross gibt es dabei, die Kärntnerin Köstinger outet sich als langjähriger Fan des dortigen Schinkens. Leidenschaftlich am Mobilisieren ist Benger: “Sonntag ist ein spannender Tag”, meint er zum Betreiber. Nächster Aufenthalt ist ein Vorzeigehotel. Köstinger: “Ja, passt, da bleiben wir, tät’ ich sagen.”

Bei Digitalisierung “Luft nach oben”

Die Ministerin bleibt natürlich nicht. Am selben Tag – inzwischen hat zu den minus neun Grad auch noch Schneefall eingesetzt – gilt es, noch eine Molkerei im Jauntal und eine Wirtschaftsveranstaltung in Wolfsberg zu besuchen. Eines seiner Lieblingsthemen, die Digitalisierung, will Benger aber auch noch an dieser Station bei der Hotelbesitzerin durchbringen. “Da ist schon ein bisschen Luft nach oben”, konstatiert er. Die Antwort fällt kärntnerisch aus: “Genau. Aber Step by Step.”

(APA/re)

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