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Kachelmann-Verteidiger kritisierte Gutachterin

Jörg Kachelmanns Verteidiger hat einer Gutachterin vorgeworfen, sie übernehme unkritisch Thesen "radikalfeministischer Autorinnen".
Verteidiger Johann Schwenn bezog sich dabei auf Passagen aus dem Gutachten der Psychologin Luise Greuel, die das mutmaßliche Opfer untersucht hatte. Bereits vorletzte Woche hatte Schwenn einen Befangenheitsantrag gegen Greuel gestellt. Kachelmann ist angeklagt, seine langjährige Geliebte mit einem Messer bedroht und vergewaltigt zu haben.

Greuel hatte in ihrem Gutachten auch zu der Möglichkeit einer Traumatisierung der Frau Stellung genommen. Dabei, kritisierte Schwenn, stelle sie “eine von radikalfeministischen Autorinnen ersonnene Theorie” über die Traumatisierung von Vergewaltigungsopfern als gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis dar. Über den Befangenheitsantrag gegen Greuel ist noch nicht entschieden.

Die Verhandlung wurde kurzzeitig unterbrochen und sollte mit der Vernehmung des Rechtsmediziners Bernd Brinkmann fortgesetzt werden. Brinkmann war ursprünglich von der Verteidigung als Sachverständiger benannt worden. Sein Gutachten sollte belegen, dass sich das mutmaßliche Opfer ihre Verletzungen selbst zugefügt haben könnte. Das Gericht lehnte Brinkmann wegen Besorgnis der Befangenheit als Gutachter ab, will ihn aber als sogenannten “sachverständigen Zeugen” anhören.

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