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Kabul lässt dreißig Taliban-Kämpfer frei

Afghanische Behörden haben 30 aus Pakistan stammende frühere Taliban-Kämpfer aus einem Gefängnis entlassen. Die Gefangenen waren seit zwei Jahren inhaftiert.

Außenamtssprecher Omar Samad sagte am Montag in der afghanischen Hauptstadt Kabul, die Männer seien am Sonntag anlässlich des Besuchs einer Delegation aus Pakistan auf freien Fuß gesetzt worden.

Wegen einer Amnestie zum Ende des Fastenmonats Ramadan waren Ende vergangener Woche im Norden Afghanistans bereits 60 ehemalige Taliban-Kämpfer freigelassen worden, darunter 20 aus Pakistan. Beim Absturz eines Militärhelikopters nördlich der Hauptstadt Kabul waren am Sonntagabend fünf US-Soldaten getötet und sieben verletzt worden. Am Montag blieb unklar, ob es sich um einen Unfall oder einen Angriff handelte.

Der afghanische Präsident Hamid Karzai hat in einem „Spiegel“-Interview dem Nachbarstaat Pakistan erstmals direkt vorgeworfen, im Kampf gegen den Terrorismus nicht ausreichend zu kooperieren. Der pakistanische Staatschef General Pervez Musharraf solle den Transfer von Untergrundkämpfern Richtung Afghanistan endlich unterbinden, sagte Karzai. Seine Regierung hatte sich wiederholt bei den USA darüber beschwert, dass die pakistanischen Geheimdienste weiterhin eine Reihe von Kriegsherren in Afghanistan finanziell unterstützen. Der untergetauchte Taliban-Chef Mullah Muhammad Omar hat am Wochenende die Afghanen zum Kampf gegen die ausländischen Truppen aufgerufen.

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