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Kabul: Anschlag auf Vizepräsidenten und Minister

Wenige Tage nach einem Attentatsversuch auf den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai sind einer seiner Stellvertreter und mehrere Minister am Montag einem Bombenattentat entgangen. Die Regierung in Kabul machte El-Kaida- und Talibankämpfer für den Attentatsversuch verantwortlich.

Die Sicherheitskräften nahmen einen Verdächtigen fest.

Der Anschlag ereignete sich nach Angaben des Gouverneurs von Kundus, Mohammed Omer, rund 230 Kilometer nördlich von Kabul. Demnach war Shahrani mit mehreren Ministern unterwegs, um eine Straße einzuweihen, darunter dem stellvertretenden Innenminister Mohammed Daud und Wiederaufbauminister Amin Farhang. Den Angaben zufolge wurde ein Auto mit Leibwächtern Shahranis getroffen.

Ein Sprecher der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) bestätigte den Bombenanschlag auf den Konvoi, konnte jedoch zunächst keine Angaben zu den Fahrzeuginsassen machen. Vize-Innenminister Daud sagte, ein mutmaßlicher Terrorist sei unter Tatverdacht festgenommen worden. Ein Sprecher der Taliban sagte der Nachrichtenagentur AFP, er sei über den Anschlag „nicht informiert“, könne einen Taliban-Anschlag aber auch nicht ausschließen.

In den nordafghanischen Provinzen haben Taliban-Kämpfer bisher nur wenige Anschläge verübt. Die radikalislamische Taliban-Miliz hat aber alle 18 Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl am 9. Oktober zu Angriffszielen erklärt. Am vergangenen Donnerstag war Präsident Karsai einem Raketenanschlag auf seinen Hubschrauber entgangen, als er zu seinem ersten Wahlkampfauftritt im Süden des Landes reiste. Nach dem Zwischenfall in der Nähe von Gardes reiste Karzai umgehend nach Kabul zurück.

Bei Kämpfen im Südosten des Landes wurden am Montag zwei US-Soldaten getötet. Wie die US-Armee mitteilte, wurden bei dem Feuergefecht in der Provinz Paktia zwei weitere US- und sechs afghanische Soldaten verletzt. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht. Demnach kam es aber zu drei weiteren bewaffneten Zusammenstößen. Im Norden der Ortschaft Naraj, deren Lage nicht angegeben wurde, sei ein afghanischer Soldat verletzt worden; in Kalat in der Südprovinz Sabul seien eine nicht näher genannte Zahl „regierungsfeindlicher“ Kämpfer verletzt oder getötet worden. Bei einem dritten Vorfall bei Deh Rawod in Urusgan hätten Soldaten der Koalitionstruppen keine Opfer verzeichnet.

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