Während nach der Bande, die Sonntag früh einen spektakulären Einbruch bei einem Juwelier in der Kärntner Straße in Wien verübte, weiterhin gesucht wird, befindet sich jenes Quartett, das am Freitag vergangener Woche einen Überfall auf das selbe Geschäft verübt hatte, in Haft: Die vier Täter wurden am Wochenende in Deutschland festgenommen. Das gab die Wiener Polizei am Montag bei einer Pressekonferenz bekannt.
Drei der vier Räuber wurden in der Nacht auf Samstag im Orient-Express Richtung Paris von Schleierfahndern in Bayern gefasst. Bei den aus Estland stammenden Männern wurden drei Viertel der Beute – 34 Uhren und ein Kompass – sichergestellt. Der vierte Mann wurde wenig später in Stuttgart in einem Hotel festgenommen. Bei ihm fand sich der Rest des Raubguts.
Die Esten – zwischen 1966 und 1984 geboren – bestreiten laut Polizei, den Überfall verübt zu haben. Sie wollen lediglich Überbringer der Beute sein. Laut Dr. Ernst Geiger, Chef der Kriminaldirektion 1, treffen die Beschreibungen der Täter auf die Männer zu.
Bei dem Überfall am Freitag Nachmittag waren die Räuber mit Strumpfmasken getarnt. Einer hielt den Geschäftsführer mit einer Softgun in Schach, die anderen zertrümmerten mit Hämmern die Vitrinen und rafften die Beutestücke an sich. Die Männer flüchteten zu Fuß.
Was den spektakulären Einbruch beim selben Juwelier am Sonntag betrifft, gibt es laut Polizei keine heiße, aber konkrete Spuren.
Weiterhelfen soll vor allem ein mit Hilfe einer Zeugin erstelltes Phantombild eines der Täter. Die Zeugin hatte den Coup von einem Fenster aus beobachtet, hieß es aus der Kriminaldirektion 1. Laut Roland Horngacher, Leiter des Kriminalamtes Wien, handelt es sich aller Voraussicht nach um einen Osteuropäer. Weiters ist es gelungen, Abzüge vom Film einer Überwachungskamera zu machen, die ein Pärchen zeigen, das die Umgebung vor dem Juwelier beobachtet.
Redaktion: Elisabeth Skoda
